Translation Possible

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Für die Fremdheit einer Reisenden in der Fremde hat Susanne Horizon-Fränzel in ihrem Film ein stimmiges Bild gefunden. Alle Einheimischen bewegen sich in eine andere Richtung als sie, sie antworten auch auf ihre Fragen in einer für sie ganz unverständlichen Sprache, die sich wie rückwärts gesprochen anhört. Und die Menschen in ihrer Umwelt sind von ihr ebenso irritiert wie sie von ihr. Ihr fehlt jede Sicherheit, auch das Alltägliche funktioniert plötzlich ganz anders.

Erst nachdem sie erfolgreich Kontakt mit einem Einheimischen aufnimmt und beide sich in der gleichen Sprache verständigen können, wird, wie der Titel verspricht, eine Übersetzung möglich.

Die Filmemacherin arbeitet mit einem altbekannten, aber sehr effektiven Filmtrick: Sie nimmt eine Person dabei auf, wie sie sich rückwärts bewegt, und spielt den Film dann ebenfalls rückwärts ab, wodurch alles und jeder - außer der Protagonistin - sich falsch herum zu bewegen scheinen. Mit über zehn Minuten ist ihr Kurzfilm dabei ein wenig zu lang geraten und der Effekt droht sich tot zu laufen.