Filmplakat: Transformation

FBW-Pressetext

Die Erde ist verwüstet, die Nahrungskette zerstört – nur das geheimnisvolle gelbe Nova hält die Menschheit am Leben. Währenddessen sucht eine außerirdische Spezies nach einer neuen Heimat und findet diese im Planet Erde. Es entbrennt ein Konflikt um Lebensräume. Mit TRANSFORMATION entfaltet Regisseur Marcel Barsotti eine visuell überwältigende Zukunftsvision, die ausschließlich aus KI-generierten Bildern entsteht. Besonders Architektur und Landschaften beeindrucken durch ihr durchdachtes Farbkonzept und ihre hypnotische Ästhetik. Doch gerade in den sichtbaren Brüchen, die die artifiziellen Bilder noch evozieren, ob in Bewegungen, Massenszenen oder der distanzierten KI-Erzählstimme, offenbart sich eine Faszination: Eine künstlich erschaffene Welt ist hier entstanden, die zugleich perfekt, aber auch gebrochen, fast schon unvollkommen wirkt und damit wieder eine Natürlichkeit erhält. Getragen von einer kraftvollen Montage, monumentaler Musik und einer dichten Atmosphäre, ist TRANSFORMATION als Sci-Fi-Kurzfilm weniger konventionelle Erzählung als vielmehr ein visuelles Experimentierfeld. Der Film zeigt eindrucksvoll, was KI-generierte Bildwelten heute schon können – und macht Lust auf das, was für Film noch kommen mag.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Science-Fiction; Kurzfilm; KI Animation
Regie:Marcel Barsotti
Drehbuch:Marcel Barsotti
Kamera:(KI generiert)
Schnitt:Em Bi
Musik:Marcel Barsotti
Webseite:marcelbarsotti.com;
Länge:12 Minuten
Produktion: Tunesformovies Film Production
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Mit TRANSFORMATION legt der Filmkomponist Marcel Barsotti sein Regiedebüt vor und wagt sich auf technisch-innovatives Terrain: KI-generierte Animation. Der 12-minütige Kurzfilm erschafft eine visuell beeindruckende Zukunftsvision, die sich ganz auf die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz stützt.
Die Machart des Films ist zweifellos innovativ. KI-generierte Animationen über eine derart lange Laufzeit konsistent aufrechtzuerhalten, ist derzeit noch eine große Herausforderung, und TRANSFORMATION demonstriert eindrucksvoll, welches Potenzial in dieser Technik steckt. Die entstehenden Bilder sind ideenreich, von großer Bildkraft und bedienen sich klassischer Science-Fiction-Ikonografie. Die filmische Referenzfreude ist spürbar: von Kubricks 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM über DISTRICT 9 bis hin zu modernen Hochglanzproduktionen. Auch die Unschärfen und Fehler, die sich aus der KI-generierten Ästhetik ergeben, werden in den Film integriert und als Teil der Geschichte verstanden.
Gleichzeitig zeigt TRANSFORMATION jedoch auch die Grenzen dieser Technologie auf. Während die visuelle Ebene durch die Kombination aus Sounddesign und Musik zusätzlich verstärkt wird, bleibt die narrative Ebene im Hintergrund. Der Film entwickelt zahlreiche Themenstränge – etwa das Aussterben aller Tiere auf der Erde oder den Ersatz-Nahrungsstoff Nova, der zu Unfruchtbarkeit und Lethargie führt – doch keiner dieser Fäden wird konsequent zu Ende gebracht. So entsteht das Gefühl eines Piloten oder eines reinen Konzeptfilms, bei dem die Geschichte dem visuellen Experiment untergeordnet wurde.
Auch in der formalen Umsetzung ergeben sich Herausforderungen. Der Einsatz von Voice-Over wirkt überhöht und doppelt oft nur das, was ohnehin bereits zu sehen ist, wodurch die Narration erdrückend wirkt. Das plakative Farbkonzept sowie der monotone Schnittrhythmus – vermutlich bedingt durch die technischen Limitationen der KI-Animation – verhindern eine dramaturgische Steigerung. Die Bilder nutzen sich ab, und es fehlt eine emotionale oder erzählerische Brücke, die die Zuschauenden langfristig fesselt.
So bleibt TRANSFORMATION vor allem eine technische Demonstration mit faszinierenden Einzelbildern, die jedoch nicht mit einer ebenso starken inhaltlichen Dimension unterfüttert wird. Marcel Barsotti dagegen empfiehlt sich mit dieser gelungenen Referenz als aufstrebender Filmschaffender.