transfamily

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der einfühlsame Dokumentarfilm porträtiert zwei Männer, die als Frauen geboren wurden, und die bei allen Problemen ihr Glück und ihren Partner/ihre Partnerin gefunden haben.
Ganz und gar unvoyeuristisch ist die Dokumentation, aussagekräftig auch wegen der vielen Beispiele aus dem Alltag - etwa das Problem, als Mann ja „etwas“ in der Badehose haben zu müssen.
Die Protagonisten reden frei von der Leber weg, entwickeln großen Charme und Witz. So gewährt der Film einen unaufgeregten Blick in eine andere Welt, zeigt sie als etwas ganz Selbstverständliches und reflektiert dabei auch Männer- und Frauenbilder. Das ist ein großer Verdienst der Regisseurin Sabine Bernardi.
Handwerklich ist sicher manche Schwäche der dokumentarischen Situation geschuldet, Ton und Bildführung differieren in der Qualität. Insgesamt aber ist „transfamily“ ein sehenswerter Dokumentarfilm, stimmig auch in seiner Länge. Die „Glanz-Szene“ mit den Penis-Ersatzteilen kommt nur so zu ihrer vollen Geltung.