Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Unter Anwendung vielfältiger Animationstechniken versucht dieser Film eine experimentelle audiovisuelle Adaptation von Franz Kafkas Erzählung "In der Strafkolonie". Die Bilder sind oft beeindruckend, ja überwältigend. Texttafeln werden eingeblendet, doch so kurz, dass die Augen nicht erfassen können, was da geschrieben steht. Später finden sich weitere, lesbare Texteinblendungen in deutscher, englischer und spanischer Sprache. Um den vollen Bedeutungsgehalt der Bilder und Klänge zu verstehen, wäre eine zweite und dritte Sichtung des Films gewiss notwendig. Auch der Bezug zur zugrundeliegenden Erzählung ist eher assoziativ. Der Interpretationsspielraum ist enorm. So gelingt es dem Film auf beeindruckende Weise eine beklemmende Atmosphäre zu erzeugen. Unwiderstehlich entfacht der Film einen Sog, dem man sich als Zuschauer kaum entziehen kann.