Tod einer Sekretärin

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Kaum ist Holger aus dem Knast entlassen, da bringt er schon wieder eine Frau um, weil er glaubt, seinem Bruder Martin damit einen Gefallen zu tun. So fährt nun der eine mit einer Frauenleiche im Auto durch die Nacht, während der andere ihm am Telefon zu erklären versucht, dass er vielleicht ein wenig zu voreilig so über seine Freundin geschimpft habe. Aber das ist dann auch egal, weil Holger eh die Falsche umgebracht hat. Warum er dann sogar, nachdem eine Polizeistreife die Leiche in seinem Wagen entdeckt hat, dennoch heil davonkommt, erzählt dieser 15minütige Kurzfilm sehr kurzweilig und angenehm makaber. Er spielt dabei originell mit Klischees und Genreversatzstücken. So ist der eine Bruder ein Filmproduzent, auf dessen Couch schon die nächste Blondine auf ihr Casting wartet, und der andere ein naiver Knastbruder, der in aller Unschuld mordet. Beide werden aufs Beste von Schauspielern verkörpert, denen man sofort glaubt, dass sie Brüder sind.

Die Geschichte wird lakonisch und mit vielen ironischen Brechungen erzählt, und man kann nur darüber staunen, welch einen schönen Lacher ein Ausruf wie „Scheiße – eine Leiche!“ erzeugen kann.