Time of the Gypsies

Filmplakat: Time of the Gypsies

Kurzbeschreibung

Die Geschichte vom Erwachsenwerden eines Zigeunerjungen, seiner Wanderschaft und seiner Selbstbehauptung in einer Welt, die von Traditionen und Gewalt beherrscht ist.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Emir Kusturica
Darsteller:Ljubica Adzovic; Davor Dujmovic; Husnija Hasimovic; Bora Todorovic
Drehbuch:Emir Kusturica; Gordan Mihic
Kamera:Vilco Filac
Schnitt:Andrija Zafranovic
Musik:Goran Bregovic
Länge:142 Minuten
Verleih:Impuls Filmverleih
Produktion: Film je Sufiinansiran Sredsvima Siz-a Kinematografieje Bosne i Hercegovine
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit handwerklicher Perfektion (Kamera, Schnitt, Musik) schuf Emir Kusturica ein Zigeuner-Epos von meisterhafter Geschlossenheit und Schönheit.

Beeindruckend ist der Reichtum an Schauplätzen und Szenarien, hervorragend die Auswahl der Darsteller, die gut geführt wurden. Trotz Überlänge fesselt die glutvolle Geschichte des jungen Roma Perhan aus einem jugoslawischen Dorf, der aus Liebe zu seiner Großmutter, seiner kleinen kranken Schwester und seinem Mädchen in die Fremde zieht, um Geld zu verdienen, dabei aber skrupellosen Ausbeutern in die Fänge gerät. Am Ende eines leidenschaftlichen und leidvollen Weges erinnert er sich der Worte der Großmutter: "Menschen, die nicht mehr glauben, verlieren ihre Seele" - und findet zu sich selbst zurück.

Konsequent zeichnet der Film seine Geschichte bis zu Rache und Tod. Die Elemente Wasser (Regen, Schnee), Feuer, Luft und Erde sind spürbar präsent. Das Brauchtum der Zigeuner, das Feiern und Leiden um Geburt, Hochzeit, Krankheit und Tod ist fesselnd in den Film eingebracht. Es geht um menschliche Wertvorstellungen wie Liebe, Treue, Hoffnung und Glauben.
Es geht aber auch um andere Dimensionen, wie Weissagungen, Visionen, um Aberglauben und Magie. Und was wäre eine solche Geschichte ohne eindrucksvolle Traumbilder und geheimnisvolle Symbole. Fazit: Ein außergewöhnlicher Film, der sich nicht nur als Zigeuner-Film versteht, sondern als Menschheitsgeschichte.