Ticket ins Paradies

Kinostart: 15.09.22
2022
Filmplakat: Ticket ins Paradies

FBW-Pressetext

Julia Roberts, George Clooney und eine exotische Kulisse, die sich nach Urlaub anfühlt – eine Kino-Komposition, die glücklich macht.

Es ist 25 Jahre her, seit sich Georgia und David Hals über Kopf verliebten, spontan heirateten, eine Tochter namens Lily bekamen – und kurze Zeit später feststellten, dass sie ihr Leben wohl besser getrennt voneinander verbringen sollten. So weit, so gut. Doch nun hat Lily für ihre Eltern überraschende Neuigkeiten: Sie wird heiraten. Ganz spontan. Auf Bali. Für Georgia und David steht fest: Ihre Tochter wird den Fehler ihres Lebens begehen. Sie müssen es ja wissen. Also machen sich die Beiden auf, um diesen Fehler zu verhindern. Auch wenn das heißt, ziemlich viel Zeit miteinander verbringen zu müssen.

Schon das erste Aufeinandertreffen der beiden Hauptfiguren zeigt, welches ungebremste Feuer an Dialogwitz und bester Leinwandchemie die beiden Stars Roberts und Clooney miteinander entfachen können. Zwischen Beiden sprühen die Funken, wenn sie sich gegenseitig necken, ärgern, triezen – und doch mehr und mehr spüren, dass Lily nicht das Einzige ist, was sie verbindet. Regisseur Ol Parker und sein Co-Autor Daniel Pipski setzen ganz auf das perfekt harmonierende Starvehikel und lassen, auch durch die wunderschönen und sonnendurchfluteten Bilder der exotischen Strandlandschaft, ein Urlaubsgefühl aufkommen, welches die Kinoleinwand ebenso erleuchten wird wie Julia Roberts‘ legendäres sonniges Lachen und Clooneys verschmitzt-bubisches Grinsen. Die Dialoge sind passend zum Genre einer Romantic Comedy im Screwball-Stil in schnellem und ausgefeiltem Stakkato geschrieben und gesprochen, dabei hat man auch durch die gelungene Synchronarbeit das Gefühl eines verbalen Ping-Pong-Spiels, bei dem trotzdem genügend Platz und Luft bleibt, um auf die Blicke und Gesten des unfreiwillig zusammenarbeitenden Traumpaars zu achten, die manchmal mehr sagen als tausend Worte. Denn, soviel soll verraten sein, die Liebe, sie findet eben immer ihren Weg. Auch wenn sie einen Umweg übers Paradies nehmen muss.

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm; Romanze
Regie:Ol Parker
Darsteller:Julia Roberts; George Clooney; Kaitlyn Dever; Billie Lourd; Lucas Bravo; u.v.a.
Drehbuch:Ol Parker; Daniel Pipski
Kamera:Ole Bratt Birkeland
Schnitt:Peter Lambert
Webseite:upig.de;
Länge:104 Minuten
Kinostart:15.09.2022
Verleih:Universal
Produktion: Universal Pictures, Working Title Films; Smokehouse Pictures; Red Om Films;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Diese romantische Komödie ist ganz auf seine beiden Stars George Clooney und Julia Roberts zugeschnitten. Alle anderen Figuren und Konflikte dienen dazu, sie in möglichst emotionalen und komischen Szenen ins rechte Licht zu setzen. Nur der Spielort Bali spielt noch eine dritte wichtige Rolle. Wie schon der Filmtitel verspricht, wird das Publikum in einen Sehnsuchtsort, ein touristisches Paradies entführt. In heutigen Zeiten scheint diese Art von Eskapismus, die man aus vergangenen Jahrzehnten der Hollywoodgeschichte kennt, wieder gefragt zu sein. George Clooney und Julia Roberts spielen ein inzwischen nicht nur geschiedenes, sondern auch verfeindetes Ehepaar, das durch das Erwachsenwerden ihrer gemeinsamen Tochter Lilly nach vielen Jahren wieder zusammenkommt. Zuerst begegnen sie sich bei Lillys Collegeabschlussfeier und sorgen dabei für ein paar komödiantische Streitszenen. Doch als die Tochter dann beschließt, auf der Insel Bali einen jungen Balinesen zu heiraten, und dafür eine mögliche Karriere sausen zu lassen, fliegen beide ihr hinterher, um mit allen Mitteln diese Heirat zu verhindern. Doch bei diesen komischen Versuchen kommen sich die unfreiwilligen Komplizen wieder näher. Selbstverständlich ist diese Handlung vorhersehbar. Aber gerade dieses Verzichten auf überraschende Plotwendungen macht für die Jury einen nicht unerheblichen Teil des Charmes von TICKET INS PARADIES aus. Auch finden sich keine ironischen Brüche, die den Anspruch erkennen lassen, hier weitere „Meta-Ebenen“ eröffnen zu wollen. Und so kann das Publikum ohne viel Aufregung oder Ablenkung erleben, wie die beiden Hauptfiguren sich gegenseitig befehden und beleidigen. Clooney und Roberts sind perfekt aufeinander eingespielt und es ist eine Freude, sie hier so entspannt und voller spontaner Spielfreude agieren zu sehen. Regisseur Ol Parker gibt ihnen mit seiner routinierten und souveränen Inszenierung dafür viel Freiraum, und das mit Daniel Lipski co-verfasste Drehbuch ist so gut geschrieben, dass der Film zwar reine Unterhaltung ohne Tiefgang bietet, dabei aber nie zu seicht oder kitschig wirkt. In Abwägung aller Argumente verleiht die Jury der romantischen Komödie gerne das Prädikat WERTVOLL.