FBW-Pressetext
Ein fulminanter, ja monumentaler Film - von Paul Thomas Anderson mit selbstbewusster Bescheidenheit geformt. Ein Epos über Familie, Macht, Glück und Tragik - geprägt durch die Entdeckung und den Besitz des neuen Schatzes: des Öls. Das Ringen um Macht im texanischen Ölrausch wird von den beiden Kontrahenten vorzüglich dargestellt. Ein ganz besonderer Ohrenschmaus ist das Sounddesign.Filminfos
Kategorie: | Arthouse |
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Gattung: | Drama; Spielfilm |
Regie: | Paul Thomas Anderson |
Darsteller: | Daniel Day-Lewis; Ciarán Hinds; Barry Del Shermann; Russel Harvard; Paul Dano |
Drehbuch: | Upton Sinclair; Paul Thomas Anderson |
Weblinks: | ; |
Länge: | 158 Minuten |
Kinostart: | 14.02.2008 |
VÖ-Datum: | 07.08.2008 |
Verleih: | Walt Disney |
Produktion: | The Walt Disney Company (Germany) GmbH, Paramount Vantage, Miramax Films |
FSK: | 12 |
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Jury-Begründung
Dies ist ein großer Film, von Paul Thomas Anderson mit selbstbewusster Bescheidenheit geformt. Ein Epos über Familie, Macht, Glück und Tragik - geprägt durch die Entdeckung und den Besitz des neuen Schatzes, des Öls.Mephistophelisch angelegte Figuren stehen im Mittelpunkt der Filmhandlung, die sich über die ersten drei Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts erstreckt: der „Erdölmann“ Daniel Plainview, von Daniel Day-Lewis grandios verkörpert, und der junge Pater Eli Sunday, ebenso überzeugend durch Paul Dano dargestellt. Beide sind Fanatiker, die alles ihren Zielen rücksichtslos unterordnen. Allein die filmische Qualität ihrer Duelle in Wort und Tat begeistern den Cineasten.
Großartig auch der Sound: besonders beeindruckend dann, wenn die Musik mit Geräuschen aus dem Filmgeschehen zu einer Einheit verschmilzt. Genauso wirkungsvoll wird mit dem Licht gearbeitet.
Die selbstbewusste Bescheidenheit spiegelt sich auch in den nahezu kargen, aber zugleich gewaltigen und filmisch unterschiedlich umgesetzten Dialogen und Monologen wieder wie in der häufigen Konzentration der Kamera auf Details und einige wenige Menschen. Der Zuschauer erhält Zeit zum Sehen, Hören, Empfinden und Werten. Viele Minuten - besonders augen- und auf-fällig am Beginn des Films - kommt There Will Be Blood auch ohne Gesprochenes aus, ohne dass er dadurch an Dramatik verliert.
Der Spannungsbogen über den langen Handlungszeitraum bleibt zudem dadurch erhalten, dass Parallelen gestaltet werden, die aber zugleich auch Umkehrungen beinhalten, die Handlung immer wieder vorantreiben, das Ende nicht verratend.
Es könnte durchaus sein, dass die Nachfrage nach Upton Sinclairs Romanvorlage „Öl“ über diesen Abschnitt der US-amerikanischen Geschichte angeregt wird. There Will Be Blood ist nicht nur absolut sehenswert, sondern weckt das Interesse des Publikums, diese Thematik noch zu vertiefen, die Hintergründe noch mehr zu durchleuchten.
Die FBW-Jury entschied sich einstimmig für das Prädikat Besonders wertvoll und bekannte sich damit auch zu der im Abspann gezeigten Widmung zu Ehren des 2006 verstorbenen Robert Altman.