The Runner

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Film darüber, wie die Armut Gewalt gebiert. Der 10jährige Ubuntu hat das Geld für die lebensrettende Operation seiner Mutter aufgetrieben.
Der Film zeigt, wie er sie mit letzter Kraft ins Krankenhaus bringt und wie sich dort ein humaner Arzt um sie kümmert. Doch dann entdeckt der Junge, dass er sich diesem Mann gegenüber, der so freundlich und hilfsbereit zu ihm ist, durch eine brutale Tat schuldig gemacht hat.
So wie Ubuntu als ein Getriebener ständig zu rennen scheint, ist auch der Kurzfilm in einem hektisch nervösen Tempo inszeniert und geschnitten. In 9 Minuten gelingt es Parker Ellerman, hier eine exemplarische Geschichte über die Zustände im heutigen Südafrika zu erzählen. Mit einem fast dokumentarischen Blick zeigt er uns, wie extrem die Lebensumstände in den Slums und in den Wohngebieten der Reichen sich unterscheiden. Zugleich treibt er ständig die Handlung des Films voran, sodass dieser einen großen dramatischen Sog entwickelt. Statt linear zu erzählen, bedient sich Ellerman geschickt des Stilmittels einer Rückblende. Der Film setzt so die beiden intensivsten Momente des Films als Kontrapunkte nebeneinander und dadurch wird die tragische Konsequenz von Ubuntus Handlungen noch pointierter herausgearbeitet.