The Mighty - Gemeinsam sind sie stark

Kinostart: 06.05.99
1998
Filmplakat: The Mighty - Gemeinsam sind sie stark

Kurzbeschreibung

Zwei auf unterschiedliche Weise behinderte Jungen verändern durch
ihre Fantasie und die Macht ihrer Gedanken ihre Realität und
ihren tristen Alltag.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Komödie
Regie:Peter Chelsom
Darsteller:Harry Dean Stanton; Elden Henson; Gena Rowlands
Drehbuch:Charles Leavitt
Buchvorlage:Rodman Philbrick
Kamera:John de Borman
Schnitt:Martin Walsh
Musik:Trevor Jones
Länge:100 Minuten
Kinostart:06.05.1999
Verleih:Scotia International
Produktion: Miramax International, Miramax International; Scholastic Productions; Simon Fields Production;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Fasziniert von der Lektüre eines Buches über König Artus und
seine Ritter verbünden sich die Jungen Max und Kevin, die an
unterschiedlichen psychischen und physischen Behinderungen
leiden, und werden in diesem spannenden Film zu einer
imaginierten und schließlich auch leibhaftigen Figur, zu "The
Mighty", dem machtvollen kühnen Ritter im armseligen Milieu einer
amerikanischen Kleinstadt.
Scheibchenweise entblättern sich Phänomen und Ursache des
Außenseiterdaseins der Jungen. Wie beklemmend das Dilemma der
beiden auch erscheint, im Lauf der hervorragend verknüpften
Geschichten entpuppt sich die Macht ihrer Gedanken als jener
Hebel, über den sie sich ein besseres Leben ermöglichen können.
Im Glauben daran verändern sich sukzessive ihre Realität und ihr
Alltag.
Auf sentimentale Rührseligkeiten kann hier ganz verzichtet
werden. Unbeschönigt die Milieuschilderung, weit entfernt vom
Klischee die harschen Großeltern. Die Welt der "Bösen" löst sich
nicht in märchenhafter Manier auf, sie bleibt bedrohlich, jedoch
"...jemand, der solche Größe erreicht hat, wird immer groß
bleiben..." und sich vom Bösen nicht mehr unterkriegen lassen.
Hervorragend verkörpern die beiden jugendlichen Hauptdarsteller
(Elden Henson und Kieran Culkin) die Behinderten und Außenseiter.
Ihnen zur Seite steht eine Riege unprätentiöser
Charakterdarsteller, vor allem Sharon Stone überrascht als
Zuversicht ausstrahlende Mutter, die von Selbstzweifeln geplagt
wird.
Die Perspektive der Kamera übernimmt den subjektiven Blick des
"Mighty". Sie läßt sich gefangennehmen von der Fantasiewelt der
Jungen, in der die graue Wirklichkeit noch trostloser erscheint,
und in der durch die Wandlung der Gedanken und der Wahrnehmung
sonderbare Dinge geschehen. So fügen sich die wilden bunten
Einschübe mit den Rittern, die den Jungen Geleit geben, nahtlos
und spannungsvoll in das abenteuerliche Geschehen.
Auch der Ausgang der Geschichte vermeidet die üblichen Muster. Er
bezieht sich ganz auf die innere Entwicklung des Max, der
inzwischen gelernt hat, den neuen Schicksalsschlag zu verkraften
und ihn in positive Energie umzusetzen. Er errettet nicht alle
Welt vor Unheil, sondern sich selbst vor der Depression und
Unfähigkeit zu handeln. Mit dieser außergewöhnlichen
Schlußsequenz findet der Film trotz Tod und Abschied von Kevin
ein unsentimentales und Mut machendes Ende.