The Man who wasn't there

Kinostart: 08.11.01
2001
Filmplakat: The Man who wasn't there

FBW-Pressetext

Pechschwarze Tragikomödie über einen Mann ohne Eigenschaften stringent inszeniert im Stil der 40er Jahre.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Komödie
Regie:Joel Coen
Darsteller:Michael Badalucco; Francis McDormand; Billy Bob Thornton
Drehbuch:Ethan & Joel Coen
Länge:116 Minuten
Kinostart:08.11.2001
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: The KL Line Productions, Working Title Films;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Barbier Ed Crane ist ein Mann ohne Eigenschaften, der scheinbar teilnahmslos durch sein eher tristes Leben in einer amerikanischen Kleinstadt Ende der vierziger Jahre wandelt. Emotionen scheinen ihm fremd zu sein, alles betrachtet er aus der Perspektive des Außenseiters. Als er einmal in seinem Leben aktiv wird und versucht, durch die Erpressung des Liebhabers seiner Frau an Geld zu gelangen und damit die Chance einer Veränderung seiner Situation zu ergreifen, geht auch das schief. Ed Crane wird zum Sinnbild für den ewigen Verlierer, der aufgrund seiner Willenlosigkeit und Passivität eher einer Marionette als einem Menschen gleicht. Doch wird er dadurch nicht zum Sympathieträger, sondern eher zu einer eher abstoßenden Figur, mit deren Schicksal man sich nicht identifizieren möchte. Und darin liegt eine Schwäche der Geschichte.

In dunklen, schwarzweißen Bildern, die eine Hommage an das Kino der vierziger Jahre sind und zugleich eine Atmosphäre von Tristesse beschwören, entwirft dieser Film, zunächst als Satire mit schwarzem Humor, später als Melodrama, das Psychogramm eines Mannes, der durch Zufall eine Lawine lostritt, die nicht nur ihn, sondern auch andere Menschen mitreißt. Es sind vor allem diese Szenen, in denen Licht und Schatten als stilistische Mittel eingesetzt werden, die dem Film einen gewissen dunklen Reiz verleihen.

Auch die Darsteller wirken überzeugend, allen voran Billy Bob Thornton, der in manchen Szenen Humphrey Bogart, in anderen James Mason ähnelt. Doch tritt die Handlung zu oft hinter die Bildästhetik zurück, und das „Unschärfeprinzip“, das in den Ermittlungen des Anwalts, der im Prozeß die Verteidigung der zu Unrecht angeklagten Ehefrau von Ed Crane übernommen hat, die zentrale Rolle spielt, bestimmt allzu häufig die Dramaturgie des Films.