The Making of

Kinostart: 23.11.06
2005
Filmplakat: The Making of

Kurzbeschreibung

Wie kreativ ist die Wissenschaft (Verhaltens-/Hirnforscher) und wie objektiv ist der dokumentarische Film? Mit unterschiedlichen Methoden der Untersuchung und Aufzeichnung versucht der Film, komplexen Fragen nachzugehen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie
Regie:Viola Stephan
Darsteller:Andreas Öhler; Gertrud Trunk
Drehbuch:Viola Stephan
Länge:89 Minuten
Kinostart:23.11.2006
Verleih:Freunde der Deutschen Kinemathek
Produktion: SREDA FILM GmbH, Téléparks; Tiger TV Film- und Fernsehproduktion;

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Stoff genug für Diskussionen und Assoziationen bietet dieser vielschichtige, anregende Dokumentarfilm, der bei seiner Recherche über die Fortschritte und Ansätze in der Hirnforschung gleichzeitig versucht, über das Medium Film selbst zu reflektieren. In vielen Anläufen kreist die filmische Untersuchung um den Prozeß der Wahrnehmung, um die – um unsere – Konstruktion der Wirklichkeit. Viele Experten geben Auskunft und gewähren Einblicke in ihre Arbeit. Neurobiologen, Neuroinformatiker, Neurophysiologen, Tierversuche und sogar ein semidokumentarisches „Selbstexperiment“ der Filmemacher umreißen das weltallgroße und in seinem Funktionieren immer noch weithin unbekannte „Forschungsfeld Hirn“. All diese Arbeitsergebnisse, Arbeitshypothesen, Theorien, Erkenntnisse und Vermutungen werden jedoch nicht „enzyklopädisch“ im Sinne eines Lehr- oder Informationsfilms vermittelt. Oft sind sie das freie Material essayistischer Betrachtungen und Montagen, unverknüpfte Neuronen-Botschaften sozusagen, die in den Kinosaal eruptieren. Der zitternde Gang von Stabheuschrecken, Eulen mit Elektroden im Kopf, ein nach dem Zufallsprinzip gerührter Teig, ein Gemälde von Salvador Dali, teilweise sehr eloquente Forscher-Philosophen, ein vielstimmiges Stimmenorchester versammelt der spielerisch strukturierte Essayfilm.
Die Wahrnehmung des Bewertungsausschusses entsprach so völlig folgerichtig den vom Film selbst artikulierten Wahrnehmungspostulat, das der Kunstkritiker Max Slevogt einst kurz und bündig formulierte: „Das Auge sieht nur, was es weiß.“ Der Gedächtnisanteil beim Sehen ist sehr hoch, wir Menschen ersetzen quasi die Abbilder durch eine Fiktion. Jeder sieht etwas anderes, etwas eigenes, obwohl es für alle die gleichen Bilder sind.
Warum übrigens gibt es kaum weibliche Hirnforscher?