The Hidden Dimension

Filmplakat: The Hidden Dimension

FBW-Pressetext

In einem visuellen Strudel moderner Kreativität widmet der Dokumentarfilmschaffende Ben Galster dem polnischen Künstler Leo Maki ein Portrait der besonderen Art und erzählt eine Geschichte auch über die Person Leo Maki hinaus. Denn THE HIDDEN DIMENSION zeigt nicht das bloße Schaffen Makis, sondern berührt Themen der Intimität, der Sinnlichkeit und der queeren Identität im oftmals streng konservativ anmutenden Polen. Dabei spricht die in einem schnellen und harten Rhythmus montierte Bildsprache, gepaart mit dem Kommentar des Künstlers, vor allem die Generation an, die gerade dabei ist, sich selbst zu finden und in ihren eigenen Zweifeln und Ängsten durch das selbstbewusste Auftreten des Künstlers gestärkt werden können. Durch das enge Verschmelzen der dokumentarisch festgehaltenen Realität mit einer clipartigen, mitreißenden Bildsprache entsteht in THE HIDDEN DIMENSION ein wahres inszenatorisches Feuerwerk. Ein mitreißender Film voller visueller Power.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm; Kurzfilm
Regie:Ben Galster
Darsteller:Leo Maki; Michal Przybyla; Melanie Brzezinski; Dana Hirsch; Terese Pomadka; Nicholas Rose
Drehbuch:Ben Galster
Kamera:Bernhard Russow
Schnitt:David Fabra
Musik:Gordian Gleiß
Länge:4 Minuten
Verleih:Studio Christian Ruess
Produktion: Container Love/ Studio Christian Ruess

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ben Galsters Kurzfilm über den polnischen Fotografen Leo Maki wirkt wie ein Videoclip oder, wenn man so will, wie ein Bewerbungsvideo. In vier Minuten wird wie in einem Schnelldurchlauf die queere Identität und das ästhetische Programm des Fotografen vorgestellt. Man kann natürlich auch einen ausführlicheren Kurzfilm oder sogar einen abendfüllenden Dokumentarfilm über einen Künstler machen. Doch Ben Galster hat dieses Format benutzt und danach ist der Film durch die Jury zu bewerten.

Mittels der Videoclip-Ästhetik gelingt es, die Bilderwelt des Fotografen sowie seine queere Identität als rasanten Lebensentwurf zu inszenieren. Bild und Ton greifen perfekt ineinander und erzeugen eine ebenso sinnliche wie authentische Darstellung von Empowerment. Die Bilderwelt und -ästhetik greift auf bewährte Muster zurück und setzt diese mit hohem Stilwillen ein. Damit gelingt ein kleines Bewegtbild-Kunstwerk, sowohl als Werbefilm als auch als Kurzporträt, das vor allem ein junges Publikum ansprechen könnte. Für die queere Sichtbarkeit in Polen, dem Herkunftsland von Leo Maki, kann der Film eine wichtige Funktion erfüllen. Seit der Entstehung des Films wurde die rechtspopulistische und offen queerfeindliche Regierungspartei Polens zwar abgewählt, doch bleibt abzuwarten, ob sich die Situation für die LGBTiQ*-Community wirklich verbessern wird. So oder so ist dieser Film ein wichtiges Plädoyer für queeres Leben und kann durch seine kurze Laufzeit gewinnbringend im Vorprogramm von Kinos eingesetzt werden.

Die Jury hat sich mehrheitlich entschieden, diesem Film das Prädikat BESONDERS WERTVOLL zu verleihen.