Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Diese elf Minuten lange Dokumentation zeigt einzelne prägnante Momente der Reise einer Londoner Raggae-Band zu einem Musikfestival in Irland. Die Mitglieder der Band leiden unter verschiedenen Arten von Psychosen und eine der originellen Regieideen von Tristan Daws ist es, einige ihrer Visionen als kleine Zeichentricksequenzen zu animieren. So sieht man die Sterne, die sich im Blickfeld eines der Protagonisten am Firmament bewegen und die kleinen Aliens, die sich in seinem Kopf einnisten. Daws hat in der kurzen Zeit erstaunlich einfühlsam und komplex herausgearbeitet, wie die Bandmitglieder ihre Wahnvorstellungen selber erleben, und an ihnen durchaus nicht nur leiden, sondern auch über den besonderen Reiz sprechen, den diese ausüben können. Der Film macht deutlich, dass die Musik und die Arbeit in der Band eine beträchtliche heilende Wirkung auf die psychisch Kranken haben. Ihr Auftritt als vermeintlicher Höhepunkt ist dagegen enttäuschend konventionell und ein wenig uninspiriert in Szene gesetzt, dadurch fehlt dem Film ein guter Schluss. Tatsächlich würde man gerne noch mehr von dieser ganz besonderen Band sehen, hören und erfahren wollen. Der Film erscheint zu kurz. Aber dies ist ja auch ein gutes Zeichen.