The Burning Haus

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein einfacher sparsamer Strich auf weißer Fläche zeigt ein brennendes Haus mit bellendem Hund daneben vor seiner Hundehütte. Es brennt, ein Mann rennt heraus, streichelt den Hund, eine Frau kommt heraus und stellt einen heißen Kochtopf auf die Erde. Der Mann schlägt die Frau zu Boden. Auftritt für Superman, er rettet die Frau. In der Nacht verfolgt ihn ein wilder Traum, vom Retter zum Misshandler der Geretteten.
Ein vom Autor Nils Knoblich bewusst als gesellschaftskritische Sicht auf den öffentlich agierenden Gutmenschen gedachter kurzer Film von drei Minuten, der mit seiner im Inneren verdeckten Aggression, der Lust an Gewalt und unkontrolliertem Hass zu kämpfen hat, während er nach außen als Wohltäter auftritt. Das Falsche in mir, das sich Bahn aus dem Unbewussten bricht, ist die dunkle Seite im Menschen, die vielleicht durch eine befreiende Aufgabe der Selbstverherrlichung bearbeitet werden kann.
Mit seiner kurzen und pointierten „Anti-Superhelden-Comic-Story“ hat Knoblich mit einfachsten Mitteln einen wichtigen Beitrag zum Bösen in uns produziert.