The Antwone Fisher Story

Kinostart: 20.03.03
2002
Filmplakat: The Antwone Fisher Story

FBW-Pressetext

Kammerspielartig inszenierte, autobiografische Geschichte einer Selbstfindung, die emotional berührt, Mut macht und von hervorragenden Darstellern getragen wird.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Denzel Washington
Darsteller:Denzel Washington; Derek Luke; Joy Bryant
Drehbuch:Antwone Fisher
Weblinks:;
Länge:120 Minuten
Kinostart:20.03.2003
Verleih:Fox
Produktion: Fox Searchlight Pictures, Antwone Fisher Production; Hofflund-Pollone; MDP Worldwide; Mundy Lane Entertainment
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Antwone Fisher dient als unterer Dienstgrad bei der Navy. Er ist begabt, lernt Fremdsprachen, schreibt Gedichte und zeichnet. Durch seine Unbeherrschtheit gerät er immer wieder in Konflikte bis er zu einem Psychiater der Armee geschickt wird. Diesem gelingt es schließlich, Kontakt zu Antwone zu bekommen. Durch die Bereitschaft, über seine traumatische Kindheit als schwarzer Underdog ohne Eltern in Heimen, mit Mißbrauch und Mißhandlung im Haus seinen Pflegeeltern und durch die Tötung seines einzigen Freundes während eines Überfalls zu reden, überwindet er schrittweise das Trauma und geht zusammen mit seiner ersten Freundin auf die Suche nach seiner Familie.

Das Debüt von Denzel Washington als Regisseur und Produzent basiert auf einer autobiografischen Vorlage und ist dem Vater des Autoren, den dieser nie kennenlernte, gewidmet. Die Inszenierung der Geschichte ist bis auf das Ende präzise und zurückhaltend. Die in Rückblenden geschilderten traumatischen Erfahrungen von Antwone Fisher werden zumeist sehr zurückhaltend ins Bild gesetzt. So weisen nur ein Kellerfenster und der Ton im Off auf den wiederholten Mißbrauch des erst Sechsjährigen durch eine Frau im Haus der überforderten Pflegemutter hin, die ihn ebenfalls demütigt und mißhandelt.
Sowohl der Psychiater als auch sein Schützling überschreiten im Lauf der Behandlung ihre eigenen Grenzen, um schrittweise zu einem positiven Ergebnis zu gelangen. Auch die häufig auftretende Gefahr einer Abhängigkeit des Behandelten vom Arzt und der schwierige Ablösungsprozeß hin zu einem eigenständigen, selbstbewußten Leben werden glaubhaft dargestellt. Auf dieser Grundlage kann sich Antwone schließlich auch seiner ersten Freundin öffnen.
Darstellerisch ragt besonders die Mutter heraus, die beim Wiedersehen durch ihre zurückhaltende und unpathetische Art nachhaltig beeindruckt.

Leider wirkt das Ende des Films überaus pathetisch und steigert sich zu einem unerträglichen allumfassenden Happy-End, das schließlich den als Helden titulierten Antwone zusammen mit dem Psychiater in Richtung Sonnenaufgang über dem Hafen der Navy schreiten läßt. Einigen Ausschußmitgliedern war - trotz der menschlich anrührenden Lebensgeschichte des Soldaten - die Rolle der Navy als moralische Überinstanz zu dominant.