Ten minutes Older - The Trumpet

Kinostart: 19.12.02
2002
Filmplakat: Ten minutes Older - The Trumpet

FBW-Pressetext

Kurzfilm-Anthologie: 7 international anerkannte Regisseure mit 7 eigenen Geschichten, kaum miteinander vergleichbar, aber vielschichtig, anspruchsvoll und tw. provokativ.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Aki Kaurismäki
Darsteller:Chloe Sevigny; Nick Baldick; Charles Esten; Ana Sofia Llaño; Kai Outinen
Drehbuch:Aki Kaurismäki
Weblinks:;
Länge:91 Minuten
Kinostart:19.12.2002
Verleih:Ottfilm Filmverleih
Produktion: Road Movies Filmproduktion GmbH, Matador Pictures; Odyssey Films;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Nicht nur die Jazz-Trompete des Südafrikaners Hugh Masekela ist es, die diesen ambitionierten und stets überraschenden Kompilationsfilm zusammenhält. Sieben internationale Regisseure meditieren in einem je zehnminütigen Kurzfilm über die Zeit, wie sie mit uns Menschen in Verbindung steht.
Sieben Filme, sieben Ansätze, sieben Handschriften, sieben Mal Filmkunst mit Anspruch, ein Vorhaben zur Ehrenrettung des Kurzfilms, rundum gelungen und ohne jeden Abstrich des höchsten Prädikates, eines kräftigen „besonders wertvoll“, würdig. Wichtig, daß es solche Filme gibt, und staunenswert, daß so etwas heutzutage noch möglich ist.
Elegant durchgängig jeweils die Stimmungsbögen, dabei unterschiedlich in den Tempi und erst recht in den Sujets, das sind die meisterhaften Kurzfilme des Finnen Aki Kaurismäki, des Spaniers Victor Erice, der Deutschen Werner Herzog und Wim Wenders, der Amerikaner Jim Jarmusch und Spike Lee und des Chinesen Chen Kaige.
Um eine Hochzeitsreise nach Sibirien, den Tag einer Bauernfamilie im spanischen Asturien, einen Steinzeit-Stamm am Amazonas, eine Diva in der Drehpause, eine Autofahrt im Drogenrausch oder die entscheidenden Minuten der letzten US-Präsidentschaftswahl geht es da. Und - stellvertretend hier ausgeführt - um Maos mittlerweile tief begrabene 100 Blumen im modernen Peking. Wie aus der Luft gezaubert, Magie am klaren sonnenhellen Tag, hält Regisseur Chen Kaige für einen Moment die Zeit an und gibt einem vom brutalen Fortschritt überrollten Mann einen Erinnerungsort und ein Stück Würde zurück - mitten auf dem eingeebneten Gebiet einer alten Siedlung, die nun Hochhäusern weichen muß.