Tears of April- Die Unbeugsame
FBW-Pressetext
Die willensstarke Anführerin eines Roten Frauenbataillons überlebt den Angriff und die sexuellen Misshandlungen durch bürgerliche Weißgardisten mit Hilfe eines jungen Soldaten, der sie vor ein ordentliches Gericht bringen möchte. Doch der Richter entpuppt sich als gefährlicher Zyniker. Basierend auf historischen Ereignissen um das Jahr 1919 schildert diese eindrucksvolle Geschichte das menschliche Verhalten in Ausnahmesituationen. Die Tiefe und Vielschichtigkeit der Charaktere und ihre beinahe nüchterne Inszenierung, das perfekt aufgebaute Drehbuch ohne Sentimentalität und die zum Teil fast dokumentarisch wirkenden Bilder erzeugen eine besondere Wirkung, die noch lange nachhallt. Ohne Einschränkung besonders empfehlenswert!Filminfos
Kategorie: | Arthouse |
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Gattung: | Drama; Spielfilm |
Regie: | Aku Louhimies |
Darsteller: | Samuli Vauramo; Pihla Viitala; Eero Aho; Emeli Louhimies |
Drehbuch: | Jari Rantala |
Weblinks: | ; |
Länge: | 109 Minuten |
Kinostart: | 03.09.2009 |
Verleih: | Venus Film |
Produktion: | Christoph Thoke, Christoph, Mogador Film, Aleksi Bardy, Helsiniki-Filmi Oy |
FSK: | 16 |
Jury-Begründung
Finnland im Jahr 1918: Hier treffen nicht Menschen, sondern vor allem Ideologien unversöhnlich aufeinander. In Tears of April geht es jedoch nicht um die richtige oder die falsche Ideologie, hier geht es um Menschen, die ihre Humanität vergessen und ihr Gegenüber nicht mehr als Mensch behandeln.Es ist beeindruckend, wie lakonisch die Hauptdarsteller durch diesen Film wandeln, wie sicher der Regisseur sie durch diese Geschichte führt, ohne jemals etwas überzuinszenieren oder überzuinterpretieren. Das Schicksal der Rotbrigadistinnen ist schrecklich, aber Miina, die Hauptdarstellerin nimmt es tapfer an, weil es eben so ist. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten wehrt sie sich gegen ihre Peiniger, ohne zur Ikone stilisiert zu werden.
Gespannt folgt man dem scheinbar aussichtslosen Versuch des Soldaten Aarus, Miina zu retten. Und so trostlos und öde die Landschaft ist, so aussichtslos ist dieser Versuch, seine romantischen Gefühle in die Realität zu retten. Der Kamera gelingt es Landschaft und Darsteller in einen ästhetischen Gleichklang zu bringen, der das Fatalistische der individuellen wie universellen Geschichte unterstreicht.
Tears of April ist großes Kino mit kleinen Mitteln, beeindruckt nicht durch künstlich erzeugte große Gefühle, sondern durch seine nach innen gerichtete Wirkungsweise. Dieser Film berührt zutiefst.