Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Alles beginnt mit den Höhlenmalereien von Lascaux. Schon damals tauchte der Stier auf den Wänden der Höhle auf, allerdings als gern gejagtes Nahrungsmittel. Dann aber wird er domestiziert, wird zum mythologischen Wesen, wird zum Kampfstier, wird zum Nutz- und Zuchttier. Mal ist er Jäger, mal Gejagter, und sein Verhältnis zum Menschen bleibt seit Urzeiten eher ambivalent. Diese lange Entwicklung auf wenige Szenen zu reduzieren und zu animieren ist hier vollauf gelungen. Von der Höhlenmalerei über antike Vasenmalerei und Dürers „Geburt Christi im Stall“ bis zu Picassos Darstellung des Stierkampfes spannt sich der Bilderbogen. Musik und Schnitt passen genau zusammen, das Timing ist perfekt. Gerne hätte man noch mehr Beispiele aus der Kunst zu diesem Thema gesehen, und manche Bilder aus der Beziehung zwischen Stier und Mensch ziehen viel zu schnell vorüber.