Superhero
Kurzbeschreibung
Max, ein junger Mann mit Down-Syndrom, nimmt die Identität eines Superhelden an, um den nötigen Mut aufzubringen, einer Kindheitsfreundin seine Liebe zu gestehen. Uneingeladen taucht er auf ihrer Abschiedsparty auf, wo er sich jedoch schnell in eine Mutprobe verwickeln lässt, die fürchterlich aus dem Ruder läuft.Filminfos
Gattung: | Drama; Fantasy; Kurzfilm |
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Regie: | Émile V. Schlesser |
Darsteller: | Nico Randel; Maria Dragus; Jannik Schümann |
Drehbuch: | Émile V. Schlesser |
Kamera: | Joel Froome |
Schnitt: | Émilie V. Schlesser |
Musik: | Émilie V. Schlesser |
Webseite: | superhero-film.com; |
Länge: | 12 Minuten |
Produktion: | Émile V. Schlesser |
Jury-Begründung
Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll verliehen.Der Kurzfilm SUPERHERO von Émile V. Schlesser erzählt von einem jungen Mann mit Down-Syndrom, Max, der sich nur in Superhelden-Verkleidung traut, der Jugendliebe Tess seine Gefühle zu offenbaren. Uneingeladen taucht er auf ihrer Abschiedsparty auf und will Tess damit beeindrucken, genauso wie ihr Freund vom Hausdach aus in den Pool springen zu können.
Eine kraftvolle und ausdrucksstarke Bildsprache, ausnahmslos überzeugende schauspielerische Leistungen sowie eine gelungene Tongestaltung zeichnen den auch rhythmisch funktionierenden Film auf der handwerklichen Ebene aus. Mit diesen filmischen Mitteln, die sich zum Ende hin zudem klar dem Genre zuwenden, erzählt Schlesser eine Geschichte, die eng mit dem Themenkomplex der Inklusion verbunden ist. Die Handlung und insbesondere die Reaktionen der einzelnen Figuren zeigen deutlich, dass Max zwar mit ihnen gemeinsam aufgewachsen ist, aber nie wirklich von den anderen akzeptiert wurde. Diese Außenseiterrolle scheint ihn in seine Mutprobe zu zwingen Ab dem Moment des Springens führt uns der Film schrittweise aus einer realen in eine irreale Handlungswelt voller ungeklärter Andeutungen und Bilder, gipfelnd in ein Hinwegschweben der Hauptfigur. Eine Himmelfahrt? Ein Bezug zu vorher Gesagtem? Ein Traum, eine Illusion? Vielleicht ging es den Filmschaffenden in diesen Sequenzen darum, mit offen gelassenen Enden ein Gespräch zum Thema zu provozieren, eine Auseinandersetzung mit Aspekten der Inklusion anhand der Darstellung von Max. Nach Auffassung der Jury fällt der gewählte Schluss dafür allerdings deutlich zu offen aus. Es wirkt ein wenig so, als wolle der Film eine Haltung vermeiden in einer Inklusionsdebatte, die längst auf anderen Ebenen geführt wird als jener erzählten. Denn SUPERHERO zeigt und variiert das Themenfeld der Inklusion auf eine Weise, die bekannter Grundsatz ist, ohne in einer Form konkreter oder präziser zu werden. Die Jury findet das schade, weil sie das inhaltliche Potenzial des Films so nicht ausgeschöpft empfindet, möchte mit der Auszeichnung mit dem Prädikat „wertvoll“ aber die davon unabhängig bestehenden Qualitäten des Films ausdrücklich gewürdigt wissen.