Sturmflut - Schönheit und Vergänglichkeit der Küste und ihrer Inseln

Kinostart: 17.06.93
1993

Jurybegründung

Nur mit großen Bedenken und knapper Mehrheit entschied sich der Bewertungsausschuss, für ein Prädikat. Dieses gilt in erster Linie der Kamera, die sehr schöne, stimmungsvolle Bilde lieferte, vornehmlich Luftaufnahmen von Inseln und Warften aus nicht alltäglicher Perspektive, und packende Sturmszenen auf hoher See. Zustimmung ergab sich auch zu dem Komplex "Sturmflut" ( einschließlich historischer Aufnahmen von der Überschwemmung in Hamburg) , der die letzte Viertelstunde des Films überzeugend füllt .

Aber es dauert lange , bis die Geschichte endlich ihr Titelversprechen einlöst . Bis dahin verzettelt sie sich in Details, die für sich genommen - vom Reetdachbau bis zur Friesenhichzeit, vom Fischfang bis zum Filmkopientransport durch die Luft - eigene Kurzfilme wert wären, in diesem Zusammenhang aber keine dramaturgische Einheit schaffen und thematisch nur an der Oberfläche bleiben .

Andererseits vermisst der Ausschuss Aspekte , die die apostrophierte "Vergänglichkeit" der Küste und ihrer Inseln , verschuldet durch den Menschen (Ölbohrungen im Wattenmeer, Bauboom, überbordener Tourismus , das Verkehrschaos auf der Autoinsel Sylt usw ..) , nun auch drastisch vorführen . Eine gelegentlich eingeblendete Landkarte wäre dem Verständnis dienlich gewesen .

Der Kommentar ist nicht frei von Platitüden und"schiefen" Bildern (z.B . , "Hier kann man im wahrsten Sinne des Wortes die Seele baumeln lassen "). Kritisiert wurde auch der Einsatz der Musik, die sich wie ein undifferenzierter Klangteppich über Bilder und Texte legt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Kulturfilm
Gattung:Dokumentarfilm
Regie:John Lionel Bandmann
Drehbuch:Ulrich Schröder; Freymuth Schultz
Kamera:Peter Baudendistel
Länge:89 Minuten
Kinostart:17.06.1993
Produktion: Arctia Film GmbH, Arctia Film GmbH, Borkum Geo Film GmbH, Berlin

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Nur mit großen Bedenken und knapper Mehrheit entschied sich der Bewertungsausschuss, für ein Prädikat. Dieses gilt in erster Linie der Kamera, die sehr schöne, stimmungsvolle Bilde lieferte, vornehmlich Luftaufnahmen von Inseln und Warften aus nicht alltäglicher Perspektive, und packende Sturmszenen auf hoher See. Zustimmung ergab sich auch zu dem Komplex "Sturmflut" ( einschließlich historischer Aufnahmen von der Überschwemmung in Hamburg) , der die letzte Viertelstunde des Films überzeugend füllt .
Aber es dauert lange , bis die Geschichte endlich ihr Titelversprechen einlöst . Bis dahin verzettelt sie sich in Details, die für sich genommen - vom Reetdachbau bis zur Friesenhichzeit, vom Fischfang bis zum Filmkopientransport durch die Luft - eigene Kurzfilme wert wären, in diesem Zusammenhang aber keine dramaturgische Einheit schaffen und thematisch nur an der Oberfläche bleiben .
Andererseits vermisst der Ausschuss Aspekte , die die apostrophierte "Vergänglichkeit" der Küste und ihrer Inseln , verschuldet durch den Menschen (Ölbohrungen im Wattenmeer, Bauboom, überbordener Tourismus , das Verkehrschaos auf der Autoinsel Sylt usw ..) , nun auch drastisch vorführen . Eine gelegentlich eingeblendete Landkarte wäre dem Verständnis dienlich gewesen .
Der Kommentar ist nicht frei von Platitüden und"schiefen" Bildern (z.B . , "Hier kann man im wahrsten Sinne des Wortes die Seele baumeln lassen "). Kritisiert wurde auch der Einsatz der Musik, die sich wie ein undifferenzierter Klangteppich über Bilder und Texte legt.