Steiner - Das eiserne Kreuz
Jurybegründung
Es handelt sich nach übereinstimmender Auffassung um die Darstellung einer Episode aus dem letzten Weltkrieg. Die Einzelschicksale des Steiner und des Hauptmanns Stransky stehen im Vordergrund und sind sowohl psychologisch als auch vom Gesellschaftlichen her zutreffend motiviert. Der Film – mit ungeheurem Materialaufwand hergestellt – macht vom ersten bis zum letzten Bild die Sinnlosigkeit des Krieges mit aller Härte deutlich, ja, der Regisseur verzichtet gelegentlich nicht auf gewisse Horroreffekte. Andererseits muss gesagt werden, dass die Regie trotz der vielfältigen Versuchungen niemals in Gefahr gerät, um billiger Schauwirkungen willen Bilder auszuwalzen; im Gegenteil erweist sich durchgehend, dass mit bemerkenswerter künstlerischer Disziplin Szenen nur knapp angespielt werden, beispielsweise die Liebesromanze zwischen Steiner und der Krankenschwester oder die Begegnung mit den Frauen beim Überfall auf die Brücke. Der Film beabsichtigt nicht, ein Stück Zeitgeschichte aufzuarbeiten, dennoch lässt er bei allem Gewicht, das er mit Recht auf die Profilierung der beiden Hauptfiguren legt, die politische und gesellschaftliche Situation, hier speziell die Einstellung im Ostheer gegenüber dem nationalsozialistischen Regime, klar erkennen.Darstellung, Kameraführung und Regie liegen bis ins Detail weit über dem Durchschnitt. Allerdings kann nicht verschwiegen werden, dass sich gelegentlich in den Dialogen Platitüden und Sentimentalitäten finden. Wenn auch die Passagen zu blass bleiben, in denen Peckinpah sich ausdrücklich auf die Zeitkritik bezieht, zum Beispiel am Anfang und am Schluss mit den Originalfotos, so ist dennoch die abschreckende Wirkung des Films gegen jegliche Gewaltanwendung unbestritten.
Filminfos
Gattung: | Spielfilm; Kriegsfilm |
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Regie: | Sam Peckinpah |
Darsteller: | James Coburn; Maximilian Schell; James Mason |
Drehbuch: | Julius J. Epstein; Walter Kelley |
Buchvorlage: | Willi Heinrich |
Kamera: | John Coquillon |
Schnitt: | Tony Lawson; Michael Ellis |
Musik: | Ernest Gold |
Länge: | 132 Minuten |
Kinostart: | 28.01.1977 |
Verleih: | Constantin Film Verleih GmbH |
FSK: | 16 |
Jury-Begründung
Es handelt sich nach übereinstimmender Auffassung um die Darstellung einer Episode aus dem letzten Weltkrieg. Die Einzelschicksale des Steiner und des Hauptmanns Stransky stehen im Vordergrund und sind sowohl psychologisch als auch vom Gesellschaftlichen her zutreffend motiviert. Der Film – mit ungeheurem Materialaufwand hergestellt – macht vom ersten bis zum letzten Bild die Sinnlosigkeit des Krieges mit aller Härte deutlich, ja, der Regisseur verzichtet gelegentlich nicht auf gewisse Horroreffekte. Andererseits muss gesagt werden, dass die Regie trotz der vielfältigen Versuchungen niemals in Gefahr gerät, um billiger Schauwirkungen willen Bilder auszuwalzen; im Gegenteil erweist sich durchgehend, dass mit bemerkenswerter künstlerischer Disziplin Szenen nur knapp angespielt werden, beispielsweise die Liebesromanze zwischen Steiner und der Krankenschwester oder die Begegnung mit den Frauen beim Überfall auf die Brücke. Der Film beabsichtigt nicht, ein Stück Zeitgeschichte aufzuarbeiten, dennoch lässt er bei allem Gewicht, das er mit Recht auf die Profilierung der beiden Hauptfiguren legt, die politische und gesellschaftliche Situation, hier speziell die Einstellung im Ostheer gegenüber dem nationalsozialistischen Regime, klar erkennen.Darstellung, Kameraführung und Regie liegen bis ins Detail weit über dem Durchschnitt. Allerdings kann nicht verschwiegen werden, dass sich gelegentlich in den Dialogen Platitüden und Sentimentalitäten finden. Wenn auch die Passagen zu blass bleiben, in denen Peckinpah sich ausdrücklich auf die Zeitkritik bezieht, zum Beispiel am Anfang und am Schluss mit den Originalfotos, so ist dennoch die abschreckende Wirkung des Films gegen jegliche Gewaltanwendung unbestritten.