Staub
FBW-Pressetext
Ein verblüffendes Thema. Staub ist allgegenwärtig, „wie man es anstellt, es bleibt ein Rest vom Rest“. So muss ein Film über den Staub von der ganzen Welt erzählen: vom Mikro- und vom Makrokosmos, von Wissenschaft, Kunst, Philosophie und Alltag. Man kann diesen flüchtigen Partikeln nur mit einer assoziativen, freien Form gerecht werden. Hartmut Bitomsky gelingt dies virtuos, spielerisch und leicht. Wer seiner Staubsuche zusieht, kommt ins Staunen über die Komplexität und Schönheit der Welt.Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm |
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Regie: | Hartmut Bitomsky |
Drehbuch: | Hartmut Bitomsky |
Länge: | 93 Minuten |
Kinostart: | 17.01.2008 |
Verleih: | Real Fiction |
Produktion: | ma.ja.de filmproduktions GmbH, ma.ja.de. Filmproduktions; |
FSK: | 12 |
Förderer: | MBB; Filmstiftung NRW |
Jury-Begründung
Staub ist allgegenwärtig. Und so muss ein Film über den Staub von der ganzen Welt erzählen: vom Mikro- und vom Makrokosmos, von Wissenschaft, Kunst, Philosophie und Alltag. Mann kann diesen flüchtigen Partikeln nur mit einer assoziativen, freien Form gerecht werden, und die hat Hartmut Bitomsky konsequent und kunstvoll in seinem neuen Dokumentarfilm gebraucht.Eine Vielzahl von Facetten des Themas bringt er elegant und spannend zusammen: Viele Experten erklären, wie sie den Staub in ihren Forschungsgebieten oder in ihren Künsten sehen, wie sie mit ihm arbeiten oder gegen ihn ankämpfen. Der Film zeigt eine Hausfrau im Putzwahn und er zeigt eine Staubsammlerin, wird beiden gerecht, ganz ohne Zeigefinger oder Denunzierendes. Es wird von Staub-Bibliotheken erzählt, der Staub wird gar als der Bodensatz der Schöpfung bezeichnet.
Bitomskys Film bietet überraschende Erkenntnisse - wie jenes, dass es den Himmel nur des Staubes wegen gibt. Goldstaub macht reich, Uranstaub tötet, und letztlich sind wir alle aus Sternenstaub. Der Zuschauer wird insgesamt hier eindeutig überfordert. So viele komprimierte Informationen kann er in den 90 Filmminuten gar nicht aufnehmen, aber merkwürdigerweise mindert das nicht das Vergnügen am Film. Dieses wird durch den nüchtern, sachlichen Stil des Films nur noch verstärkt.
Hartmut Bitomsky wählt immer das dem Objekt angemessene Bild, er zeigt immer so genau und deutlich wie möglich, worum es geht. Meist lässt er auch seine Interviewpartner und Aufnahmen für sich sprechen, nur wenn eine Erläuterung nötig scheint, meldet er selber sich mit seiner wohlbekannten Erzählstimme zu Wort. Dann kommentiert er auch - sehr sparsam zwar, aber in dem ihm eigenen lakonisch analytischen Duktus.
Man spürt bei „Staub“ immer den soliden philosophischen Überbau, und dennoch wirkt dieser Dokumentarfilm spielerisch und leicht. Wenn man ihn sieht, kommt man ins Staunen über die Komplexität und Schönheit der Welt.