STATUS YO!

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Eine Reise durch die Berliner HipHop-Szene, angesiedelt zwischen schnellen Reimen und individuellen Schicksalen.

Mit erstaunlicher Nähe zu den Protagonisten und der semiprofessionellen oder freien HipHop-Szene versteht es dieser Spielfilm, den Zuschauer in den Bann der Jugendkultur zu ziehen. Riten, Gesten und Attitüden werden aufgedeckt, die Form der offenen Dramaturgie entspricht dieser unkommerzialiserten Szene, wechselt im Verlauf des Films jedoch in narrative Bahnen.

Das Spiel der Darsteller ist von überzeugender, fesselnder Intensität, die Alltagsabläufe und -probleme wirken authentisch. Die Kameraarbeit sorgt für den fast dokumentarischen Charakter des Films. Wären nicht einzelne aus anderen Rollen bekannte Darsteller eingebaut worden, könnte diese Doku-Fiction noch stärker überzeugen. Auch die Gegenüberstellung von authentischer mit kommerzialisierter Jugendkultur in der Videoclipproduktionssequenz sowie das Aufeinandertreffen mit den Skins im S-Bahnhof fallen durch ihren plakativen Charakter leider aus dem Gesamtschema heraus.

Leider ist die Vielzahl der Handlungsstränge für den Betrachter kaum nachzuverfolgen, und auch eine stärkere Rhythmisierung der Geschichte hätte dem Film gut getan. Die Form des Abspanns, ein Appell an die Zuschauer, durch den Besuch des Films die Finanzierung eines richtigen Abspanns zu ermöglichen, hinterließ den Ausschuß ratlos.