Staatsanwälte küsst man nicht

1986
Filmplakat: Staatsanwälte küsst man nicht

Jurybegründung

Dieser Film wurde vom Ausschuß mit Vergnügen als eine spannende und unterhaltsame Hollywood-Komödie des einschlägigen Genres mit dem üblichen Standard akzeptiert: perfekte Kamera, rasanter Schnitt, üppige Ausstattung, traditionelle Dramaturgie, opulente Handlung. Auch im ernsthaften Kern des Spiels setzt sich das Lustspiel durch: Wie es einem jungen Staatsanwalt, der sich geschworen hat, der Wahrheit, nur der Wahrheit zu dienen, dennoch nur mit allerlei Tricks und Listen, die die Grenzen der Legalität bedenklich überschreiten, gelingt, ein groß angelegtes, den Zuschauer mehr als die Akteure verwirrendes Verbrechen aufzuklären. In dieses juristisch-kriminalistische Verwirrspiel eingebettet ist eine Liebesgeschichte, die dezent zurückgehalten wird und dennoch den Eindruck erweckt, als diene der ganze Aufwand an Mord, Raub und Brandstiftung nur ihrer liebenswürdigen Entwicklung. Und hieraus bezieht der Bewertungsausschuß seine Argumente für das Prädikat "wertvoll". Die überdurchschnittliche Leistung der beiden Hauptdarsteller Robert Redford und Debra Winger, deren Darbietung von der Regie mit wohltuend distanzierter Ironie angereichert wird, bringt es fertig, mit der Kargheit ihrer indirekten Flirtsprache und - mimik stärkere Wirkung zu erzielen als in einer vordergründig ausgespielten konventionellen Liebeskomödie.

Die zeitweilige Unglaubwürdigkeit des Geschehens, das ohne wirksame Action-Szenen nicht auskommt, wird verdeckt von der überzeugenden Milieu-Zeichnung im Bereich des modernen Kunsthandels, dessen Protagonist in die Spielkonstruktion psychologisch einbezogen wurde. Die Synchronisation ist einwandfrei gelungen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Ivan Reitman
Darsteller:Robert Redford; Debra Winger; Daryl Hannah; Brian Dennehy; Terence Stamp
Drehbuch:Jim Cash; Jack Epps Jr.
Kamera:László Kovács
Schnitt:Sheldon Kahn
Musik:Elmer Bernstein
Länge:116 Minuten
Produktion:
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Dieser Film wurde vom Ausschuß mit Vergnügen als eine spannende und unterhaltsame Hollywood-Komödie des einschlägigen Genres mit dem üblichen Standard akzeptiert: perfekte Kamera, rasanter Schnitt, üppige Ausstattung, traditionelle Dramaturgie, opulente Handlung. Auch im ernsthaften Kern des Spiels setzt sich das Lustspiel durch: Wie es einem jungen Staatsanwalt, der sich geschworen hat, der Wahrheit, nur der Wahrheit zu dienen, dennoch nur mit allerlei Tricks und Listen, die die Grenzen der Legalität bedenklich überschreiten, gelingt, ein groß angelegtes, den Zuschauer mehr als die Akteure verwirrendes Verbrechen aufzuklären. In dieses juristisch-kriminalistische Verwirrspiel eingebettet ist eine Liebesgeschichte, die dezent zurückgehalten wird und dennoch den Eindruck erweckt, als diene der ganze Aufwand an Mord, Raub und Brandstiftung nur ihrer liebenswürdigen Entwicklung. Und hieraus bezieht der Bewertungsausschuß seine Argumente für das Prädikat "wertvoll". Die überdurchschnittliche Leistung der beiden Hauptdarsteller Robert Redford und Debra Winger, deren Darbietung von der Regie mit wohltuend distanzierter Ironie angereichert wird, bringt es fertig, mit der Kargheit ihrer indirekten Flirtsprache und - mimik stärkere Wirkung zu erzielen als in einer vordergründig ausgespielten konventionellen Liebeskomödie.
Die zeitweilige Unglaubwürdigkeit des Geschehens, das ohne wirksame Action-Szenen nicht auskommt, wird verdeckt von der überzeugenden Milieu-Zeichnung im Bereich des modernen Kunsthandels, dessen Protagonist in die Spielkonstruktion psychologisch einbezogen wurde. Die Synchronisation ist einwandfrei gelungen.