Sophie Scholl - Die letzten Tage
FBW-Pressetext
Kammerspielartiges, auf wenige Tage (1943) und Stationen beschränktes, authentisch wirkendes Zeitprotokoll, das seine intensive Wirkung nicht nur aus dem ethischen Anspruch, sondern vor allem aus der formalen Askese und den herausragenden darstellerischen Leistungen bezieht. Ein bewegendes Drama.Filminfos
Gattung: | Drama; Spielfilm |
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Regie: | Marc Rothemund |
Darsteller: | Andre Hennicke; Julia Jentsch; Alexander Held; Fabian Hinrichs; Johanna Gastdorf |
Drehbuch: | Fred Breinersdorfer |
Weblinks: | ; |
Länge: | 120 Minuten |
Kinostart: | 24.02.2005 |
Verleih: | X Verleih |
Produktion: | Goldkind Filmproduktion GmbH & Co. KG, Broth Film; BR; SWR; Arte; |
FSK: | 12 |
Bildungseinsatz: | ; |
Jury-Begründung
Konsequent und besonnen inszeniert ist der bewegende Film über die letzten Tage der Studentin Sophie Scholl. Die Rekonstruktion der Tage vom 17. bis 22. Februar 1943 reicht von einer Flugblattaktion in der Münchner Universität bis zu Festnahme, Verhör und Hinrichtung der jungen Widerstandskämpferin und läßt den Geist der „Weißen Rose“ lebendig werden. Das Film verdichtet das zu einer Geburtsstunde von Demokratie und Freiheit, zu einem Lehrstück über Würde und Werte. Erzählt wird mit moderner Psychologie, nachvollziehbar auch für ein heutiges, junges Publikum. Gleichzeitig gelingt der Inszenierung eine modifizierte Heiligengeschichte, eine Märtyrergeschichte in christlicher Tradition - mit dem Himmel als Metapher und ohne falschen Zungenschlag.In weiten Teilen ein Kammerspiel, ist dies auch ein Schauspielerfilm mit einer herausragenden Julia Jentsch in der Hauptrolle. Auch Alexander Held als der Verhörbeamte Mohr hat große Tiefenschärfe. Der Film erzielt seine emotionale Wucht ohne klischeehafte Dämonisierung der Nazis und ohne die Darstellung von physischer Gewalt.
Kritisiert wurde im Bewertungsausschuß die stellenweise allzu sehr mitinterpretierende und rührselige Musik, die dem sonst vorherrschenden Purismus entgegenwirkt.