Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
In nur 44 Sekunden wird in diesen Social-Spots jeweils das Schicksal einer jungen Frau in Somalia behandelt, die zum Teil selber direkt in die Kamera ihre Geschichte erzählt, aus der dann aber auch einzelne Szenen nachgestellt oder symbolisch bebildert werden. Den Spots gelingt es, eine erstaunliche Menge an Informationen zu vermitteln. Zugleich überzeugen sie auch ästhetisch durch zum Teil poetische Bilder. So wird etwa bei der Vergewaltigung kein Schockeffekt gesucht, sondern statt dessen schwebt das rote Tuch der Frau zu Boden und darauf fällt dann ein Gewehr. In den Spots wird nicht mit der emotionalen Daumenschraube gearbeitet, sie bleiben immer in einer gewissen Distanz zu ihren Protagonistinnen, die auch durch die moderne, eher kühle Musik verstärkt wird. So behalten die Afrikanerinnen ihre Würde und werden nicht als exotische Opfer vorgeführt. Weil die Spots die Geschichten sehr einfühlsam, komplex und optisch reizvoll erzählen bleiben sie lange im Gedächtnis der Zuschauer haften.
