Sinfonie der Dumpfbacken

Filmplakat: Sinfonie der Dumpfbacken

FBW-Pressetext

Wenn die Verkaufszahlen sinken, muss das Marketing ran. So ist es auch bei einer Wackeldackel-Produktionsfirma, die sich in einer Krisensitzung auf ein Notfallprogramm einstimmt. Dabei treten allerdings bemerkenswerte Effekte auf, die so nicht im Protokoll standen. Es ist schon beinahe eine Art Poetry Slam, welcher hier von Regisseur Volker Heymann geboten wird. Der allgegenwärtige Wackeldackel gibt den Rhythmus vor, dem jeder folgt, die geschliffen vorgetragenen Dialoge und die Situationsbetrachtung erinnern an Loriots hochsensible Alltagsbeschreibungen. Ein feinsinniger kleiner Film, der seinem hohen Anspruch vollständig gerecht wird.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Kurzfilm
Regie:Volker Heymann
Darsteller:Günther Henne; Volker Heymann; Dirk Mühlbach; Gunter Möckel; Sven Prietz; Gudrun Schnitzer
Drehbuch:Volker Heymann
Kamera:Mikis Fontagnier
Schnitt:Volker Heymann
Musik:Volker Heymann
Webseite:volker-heymann.com;
Länge:4 Minuten
Produktion: Cube Films GbR, Famefabrik Co-Produktion;

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll erteilt.

Nicht nur Herrchen werden ihren Hunden immer ähnlicher, sondern offensichtlich auch die Verkäufer von Wackeldackeln. Zumindest bei der Krisensitzung ihrer Firma wackeln die Außendienstler genauso mit ihren Köpfen wie ihr Produkt, dessen stagnierender Absatz ihnen Sorgen bereitet. Die alten Herren reden und wackeln in einem Trott, bis die neue Marketing-Expertin einen neuen Ton und einen neuen Rhythmus in die Sitzung bringt, bei dem der Dackel schließlich sogar den Kopf verliert. Nicht umsonst nennt der Filmemacher selber Loriot als sein Vorbild. Auch hier läuft eine gewöhnliche Alltagsituation langsam aus dem Ruder und auf ein absurdes Crescendo zu. Dabei hat dieses Werk aber nicht nur hochkomische, sondern auch musikalische Qualitäten, denn die Redebeiträge zum Thema Wackeldackel werden immer mehr zu einem Chorgesang, der in dem hymnischen Refrain „Schicke Jacke, Häkeldecke, Wackeldackel“ mündet. Beeindruckend ist dabei die Präzision sowohl der Darsteller/Sprecher/Sänger wie auch in der Inszenierung und im Schnitt. Je präziser, desto witziger – auch dies hat Volker Heymann von Loriot gelernt.