Sieben Tage Sonntag

Kinostart: 05.02.09
2007
Filmplakat: Sieben Tage Sonntag

FBW-Pressetext

Der Druck der peer group, Langeweile und Perspektivlosigkeit gehen unheilige Allianzen ein und führen zu Dynamiken bei den Jugendlichen, die in grausamen, unverständlichen Taten enden. Ein gut recherchiertes, detailgetreues und authentisch rekonstruiertes Erstlingswerk nach einer realen Begebenheit, das filmisch gut ausgearbeitet ist und das von einer ambitionierten Regie zeugt, die ihren Weg machen wird. Besonders der Umgang mit Gewalt überzeugt, weil nie die Sensationslust des Publikums angesprochen und dennoch das Schreckliche der Taten eindrücklich spürbar wird; das geht unter die Haut, beklemmt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Arthouse
Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Niels Laupert
Darsteller:Karin Baal; Ludwig Trepte; Martin Kiefer; Jil Funke
Drehbuch:Niels Laupert
Länge:80 Minuten
Kinostart:05.02.2009
Verleih:timebandits films
Produktion: Alexander Dierbach, BART/LAUPERT/DIERBACH, Bartl/Laupert/Dierbach Filmproduktion;
FSK:16
Förderer:FFA; FFF Bayern; HFF München

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Wie kann es dazu kommen, dass zwei 16jährige Polen völlig willkürlich einen Mann schwer verletzen und einen zweiten töten? Niels Laupert hat den 1996 tatsächlich geschehenen Fall genau recherchiert und ihn in seinem Erstlingsfilm möglichst detailtreu und authentisch rekonstruiert.

Bei diesem ehrgeizigen Projekt fallen Schwächen ins Auge: Man merkt etwa an vielen irritierenden Details, dass nicht in Polen, sondern in einer Leipziger Plattenbausiedlung gedreht wurde, leider verliert der Film dadurch viel Glaubwürdigkeit und Atmosphäre. Auch im Drehbuch gibt es kleine Schwächen. So würde etwa kaum ein 16jähriger aus diesem Milieu einen Satz wie „Das sollte doch das geringste Problem sein!“ über die Lippen bringen.

Beeindruckend ist dagegen die Ernsthaftigkeit, mit der der Regisseur mit dem Thema umgeht, und ebenso seine filmische Art zu erzählen. Besonders der Umgang mit Gewalt überzeugte, weil er durch die Stilisierung und Aussparungen nie die Sensationslust des Publikums anspricht und dennoch das Schreckliche der Taten eindrücklich spürbar werden lässt.

Dies ist kein gänzlich gelungener Film, aber ein vielversprechendes Debüt, dem nach einer knappen Jury-Entscheidung ein Prädikat zugesprochen werden kann.