Filminfos
Kategorie: | Spielfilm |
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Gattung: | Drama; Komödie; Spielfilm |
Regie: | Robert Altman |
Darsteller: | Andie MacDowell; Jack Lemmon |
Drehbuch: | Robert Altman; Frank Barhydt |
Kamera: | Walt Lloyd |
Schnitt: | Geraldine Peroni |
Musik: | Mark Isham |
Länge: | 188 Minuten |
Kinostart: | 06.01.1994 |
Verleih: | Senator |
Produktion: | Short Cuts Production, Inc., New York, N.Y., Avenue Pictures Productions; Fine Line Features; Spelling Entertainment; |
FSK: | 16 |
Jury-Begründung
Regie-Altmeister Robert Altman hat sich, nach seinem gnadenlosen Hollywood-Porträt „ The Player“, mit seinem wiederum in L.A. angesiedelten neusten Werk zu wahrer Meisterschaft entwickelt. „Short Cuts“ ist ein faszinierendes Gesellschaftskaleidoskop, das nicht weniger als neun Haupt- und diverse kleine Nebengeschichten zu einem kunstvollen filmischen Netz zusammenfügt.Trotz sehr unterschiedlichen sozialen Gefüges verbinden sich die Personen und deren Schicksale in den einzelnen Episoden zu einer homogenen Einheit. Geschickt lässt sie Altman bewußt oder unbewußt miteinander in Kontakt kommen. Dank eines geradezu genialen Timings bei der Montage laufen alle Hauptgeschichten parallel und dennoch ineinander verwebt bis zum Ende durch. Schon nach relativ kurzer Zeit gelingt es dem Beschauer, die Personen aus den verschiedenen Handlungssträngen gedanklich „auseinanderzusortieren“.
Altmans Film ist der geglückte Versuch, mit den Erzählformen des Kinos möglichst nahe an die Realität heranzukommen. Daraus ergibt sich nicht nur die präzise Darstellung amerikanischer Wirklichkeiten, sondern vielmehr eine Zeitstudie der Menschheit am Ende des 20. Jahrhunderts.
Dank eines quantitativen wie qualitativen Reichtums bei der Besetzung, dank auch der allesamt großartigen darstellerischen Leistungen zeigt der Film parabelhaft die unterschiedlichen Charaktere: starke und schwache Menschen, tragische Figuren. Er zeigt die Gleichgültigkeit von Menschen gegenüber kleinen privaten wie großen Katastrophen.
Er zeigt menschliche Sensibilität wie auch Gefühlskälte. Er zeigt die Gefährdung des Menschen durch die Natur, wie auch die Gefährdung der Natur durch den Menschen.
Er zeigt die Banalitäten des Alltags, wie auch die Absurditäten des Lebens.
Fast wie selbstverständlich - neben der inszenatorischen Perfektion, dem exzellenten Schnitt und der dramaturgischen Konzeption - fügen sich Kamera-Arbeit und Musik in den Reigen des Außergewöhnlichen ein.