Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Der Blick mit der Lochkamera auf eine Burg. Auf verschiedenen Teilen der mittelalterlichen Burgmauer sind Figuren eingebracht, die ganz deutlich die weibliche Vulva zeigen. Passend dazu in der Burgausstellung eine Steinfigur, die bei den betrachtenden Besuchern zu den unterschiedlichsten Kommentaren führt. Ausgangspunkte für ein filmisches Essay über die Weiblichkeit mit verschiedenen künstlerischen wie auch filmischen Formen. Der Film stellt eine spielerische Annäherung an Weiblichkeit, Fruchtbarkeit und weibliche Sexualität dar. In der Mischsammlung assoziativer filmischer Formen erschließt sich dem Zuschauer nicht alles, doch die Jury sieht, dass gerade hier bewusst Raum für Interpretationen geboten wird. Ist die gezeichnete Frau in der Badewanne und vor dem Spiegel ein Alter Ego der Filmemacherin und ein Versuch, die eigene Weiblichkeit rational zu erklären? Das ausgiebige Begießen von Blumen und Pflanzen – ist es vielleicht ein Symbol für Empfänglichkeit oder Fruchtbarkeit? Die Jury lobt explizit den Ansatz des Films, sich in nur neun Minuten einem solchen komplexen Thema auf so verschiedene Art – visuell und inszenatorisch – zu nähern. Für dieses komplexe Thema hätte sich die Jury eine längere Abhandlung gewünscht. Nach ausführlicher Diskussion verleiht die Jury SHEELA aufgrund der beschriebenen eindeutigen Qualitäten das Prädikat „wertvoll“.