Senor Turista- Begegnungen am Titicacasee
Kurzbeschreibung
Ethnologischer Film. Soziokulturelle Auswirkungen des Tourismus.Feilschende Touristen und bettelnde Indios, das sin Alltagsbilder bei den Urus auf den Schwimmenden Schilfinseln im Titicacasee. Szenen aus einem ungewöhnlichen Dokumentarfilm, der während eines neunmonatigen Aufenthalts der Filmemacherin am höchstgelegenen schiffbaren See der Welt in den Anden zwischen Peru und Bolivien, entstand. Auf der Nachbarinsel Taquile versuchen die Einheimischen selbstbewusster mit dem Alternativ-Tourismus umzugehen. Aber auch hier sind, in einfühlsamen Bildern vorgeführt, die ersten Spuren der Zerstörung der indianischem Kultur durch den Tourismus zu erkennen.
Filminfos
| Kategorie: | Dokumentarfilm |
|---|---|
| Gattung: | Dokumentarfilm |
| Regie: | Gerlinde Böhm |
| Drehbuch: | Gerlinde Böhm |
| Schnitt: | Gerlinde Böhm; Michael J. Küspert |
| Musik: | Mitmaes & Original |
| Länge: | 90 Minuten |
| Verleih: | Verleihgenossenschaft der Filmemacher |
Jury-Begründung
Der Bewertungsausschuss hat dem Film das Prädikat " wertvoll" erteilt.Der Ausschuss hält diesen Film für einen ungewöhnlichen Beitrag zu dem heute weltweit aktuellen Problem des Überlebens alter Kulturen unter dem Druck des organisierten Tourismus. Die Vorzüge des Films sind vor allem in der Geduld, mit der das filmische Material gesammelt wurde, in der bis in Details genauen Beobachtung und dem Vertrauen auf die Wirkung des Bildes zu sehen. Die sparsame Verwendung des Textes unterstützt informativ und konzentriert sich auf wichtige Stellen, ohne jemals geschwätzig oder pathetisch zu werden. Auch die Musik wird wohltuend sparsam eingesetzt und behält stets den Zusammenhang mit dem Thema und der Situation. Der ruhige Rhythmus der Kameraführung und des Schnittes übertträgt sich auf den Zuschauer und führt ihn zu einem tieferen, auch emotionellen Verständnis der angesprochenen Thematik. Bild- Farbqualität sind, gemessen an den extremen Aufnahmebedingungen, bemerkenswert gut.
Eine höhere Bewertung war im Ausschuss nicht zu erreichen, weil das zu Verfügung stehende Filmmaterial nicht konsequent genug verwertet wurde und dadurch gelegentlich der Eindruck einer gewissen Beliebigkeit entstand.