Security

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein Supermarkt am Rande der Stadt. Der Sicherheitsmann geht durch die Reihen der Regale, entdeckt eine Frau, die den Reißverschluss ihres Anoraks öffnet, wieder schließt und darin ein flaches Päckchen verbirgt. Er folgt ihr, stellt sie schließlich an der Kasse, bittet sie in sein Büro. Sie ist hilflos, erregt sein Mitleid, bietet sich an, wenn er sie vor Strafe schützt. Sie hat keine Papiere, fürchtet Abschiebung, er zögert, öffnet schließlich die Tür und lässt sie gehen. „Ich will dich hier nicht wieder sehen“, das bedeutet Hausverbot. Doch sie hält sich nicht daran, am nächsten Tag sieht er sie wieder am Regal, aber nun scheint es, dass auch sie ihn belauert. Die Situation verkehrt sich ins Gegenteil, sie bittet ihn ins Büro, „leider eine Kontrolle“
Was nun geschieht, sieht der Zuschauer nicht mehr, die Tür schließt sich hinter beiden. Alle Interpretationen bleiben möglich.
Der lakonische Tonfall des Films wird der entfremdeten Situation gerecht, die hier geschildert wird. Die subtile Charakterisierung des Sicherheitsmannes überzeugt und trägt den Film. Details in der Ausstattung unterstreichen die persönliche Situation, machen die Einsamkeit deutlich, die der Job mit sich bringt. Seine Entscheidung, aus Mitleid getroffen, fällt auf ihn zurück, führt womöglich zum Verlust der Arbeit - oder ist auch noch eine andere Lösung vorstellbar?
Der Film lässt es offen und gewinnt dadurch an emotionaler Wirkung.