Schultze gets the blues

Kinostart: 22.04.03
2003
Filmplakat: Schultze gets the blues

FBW-Pressetext

Eigenbrötler und kauzige Figuren in einem zwischen Realität und Fiktion angesiedelten Spiel, das sehr genau eine Landschaft und den Alltag von ehemaligen Kumpeln in Sachsen -Anhalt beschreibt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie
Regie:Michael Schorr
Darsteller:Horst Krause; Harald Warmbrunn; Karl-Fred Müller
Drehbuch:Michael Schorr
Länge:113 Minuten
Kinostart:22.04.2003
Produktion: Filmkombinat Nordost GmbH & Co. KG, ZDF;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Schultze ist zu Beginn ein Bergmann, der mit seinen beiden engsten Kumpeln in den Vorruhestand versetzt wird. Er muß sich neu orientieren, was ihm angesichts der tristen Verhältnisse in dem anhaltinischen Dorf, in dem er lebt, nicht ohne weiteres gelingt. Doch Schultze ist zäh. Er findet Halt in seiner Datsche, in dem Altersheim, das seine Mutter aufbewahrt, in der Kneipe, bei und mit den Kumpeln. Minutiös und bis in kleinste Details überzeugend findet sich der Alltag des Frührentners beschrieben.

Obwohl deutlich in der Ex-DDR angesiedelt, ist dies kein weiterer Beitrag zu einem deutschen Dauerthema, sondern eher ein Film über das Älterwerden eines nicht gerade blendend aussehenden Mannes auf dem Land. Schultze hat auch noch die Musik. Sein Schifferklavier begleitet ihn im zweiten Teil des Films in die amerikanischen Südstaaten. Was zu Beginn noch gelang, den ungewöhnlich „dokumentarischen“ Blick der Kamera mit dem langsamen Erzählrhythmus sowie der durchaus unterhaltsamen Lakonie seiner Charaktere zu verbinden, beginnt sich nun aber zu ziehen. Im Grunde verändert sich Schultzes Lage in den USA nicht mehr; allein die Bilder werden spektakulärer und in ihrer eingeführten Lakonik noch absurder. Hier überreizt der Film seine Möglichkeiten, die der Bewertungssausschuß im ganzen jedoch mit Vergnügen betrachtete.