Schuh-Schein

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Hauptausschuss hat dem Kurzfilm einstimmig das Prädikat „wertvoll“ verliehen.

Schuhe fürs Leben? Bei Qualität und Preis, die das Schuhwerk eines Münchner Spezialgeschäftes hat, und bei den Ansprüchen seiner Stammkundschaft kann dies schon zutreffen. Und in den Interviews mit den Protagonisten des sinnlichen Dokumentarfilms, mit den Schuhträgern, wird dies auch deutlich.
Der Film wirkt gewissermaßen wie ein Blick durch ein Mikroskop: Auf Menschen, für die Schuhe nicht leicht austauschbare Wegwerfobjekte sind, sondern zu denen sie im Laufe des Lebens eine liebevolle Beziehung entwickeln. Ja mehr noch – an die Pflege ihrer Schuhe lassen sie niemanden heran, außer sich selbst.
Die geschickte Auswahl der Interviewpassagen charakterisiert zum einen die Protagonisten, zum andern erfährt man doch sehr viel von ihrer Lebenshaltung. Dies, ohne sie bloßzustellen. Das ist ein Verdienst der behutsamen Regie.
Dramaturgisch geschickt werden die Interviews mit einem Schuhseminar im Schuhgeschäft verquickt, das interessante Details über den Umgang und die Pflege mit Schuhen bietet. Was Kameraführung, Montage und all das Filmhandwerk anbelangt, ist der Film solide und konventionell gestaltet, was dem Thema ja durchaus angemessen ist.

Im Entwurf gezeichnet:
Kutter
(Adrian Kutter)
stellv. Vorsitzender

Als Beisitzer haben an der Begutachtung mitgewirkt:

Birgit Müller
Eva Orbanz
Eckhard Pabst
Michael Spiegel