Schrei aus Stein

Kinostart: 03.10.91
1990
Filmplakat: Schrei aus Stein

Kurzbeschreibung

Ein ehrgeiziger Profikletterer und ein erfahrener Alpinist treten im fernen Patagonien zum Kampf um die gefährlichsten Steilwand der Welt an.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Werner Herzog
Darsteller:Vittorio Mezzogiorno; Stefan Glowacz; Mathilda May
Drehbuch:Hans-Ulrich Klenner; Walter Saxer
Kamera:Rainer Klausmann
Musik:Ingram Marshall; Alan Lamb; Sara Hopkins; Atahualpa Yupanqui
Länge:106 Minuten
Kinostart:03.10.1991
Verleih:Neue Constantin
Produktion: Sera Filmproduktions GmbH, München
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Übereinstimmend werden die Kamera, die Musik, der Schnitt und die überwältigende Landschaft, - das gesamte filmische Handwerk - , gelobt. Die Musik ist ebenso gekonnt und angemessen – erinnert an eine Oper -, wie die Übergänge oft voller Überraschung sind.

Wie häufig bei Filmen von Werner Herzog stößt auch dieser auf kaum überbrückbare Meinungsunterschiede im Bewertungsausschuss. Eine Minderheit empfindet insbesondere, dass die Nebenrollen nicht überzeugend besetzt sind und insgesamt der Film zeige, dass nur sie, sondern auch die Hauptrollen eine kommunikative Inkompetenz aufweisen. Die Mehrheit dagegen hält gerade diese Situation für wahrhaftig, weil es, wie immer bei Herzog, um Menschen in Extremsituationen geht, in Situationen, in denen alle anderen Dinge zur Nebensache werden. Sie werden glaubhaft in einer Extremen Umwelt bei extremen Witterungsbedingungen dargestellt.

Insofern soll der Film auch eine Botschaft sein Er beschreibt, was Menschen in außergewöhnlichen Umständen tun – und, wenn an einer Stelle auf Hemingway und Shackleton Bezug genommen wird, so geschieht das zu Recht. Man wird gepackt von der Sehnsucht der Bergsteiger, das Außergewöhnliche zu erreichen und von den ungewöhnlichen, bizarren Landschaften.

Wohltuend ist, dass die letzten zwanzig Minuten dieses Films ohne Dialoge verlaufen –Dialoge, die vorher oft nichtssagend sind. Ein besonderes Lob für die Nebenfigur des Werbeagenten Georg Marischka, der aus den Stereotypen der anderen ausbricht und bei dem eine große Schauspieler- Erfahrung spürbar wird. Liebvoll gezeichnet ist ebenfalls die letzte verbliebene Indianerin, die aus einem Heldenepos des Landes zituert.