Schönen Tag, Marie

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Wenn es so etwas wie das Genre Sommerkurzfilm gäbe, würde dieser kleine Ausflug in die Umgebung von Baden-Baden geradezu perfekt dazu passen.

Gezeigt wird eigentlich die Geschichte einer Vespa, die immer wieder verschiedenen Menschen als Vehikel für ihre Träume oder spontanen Entschlüsse dient. Am Anfang von einem Dieb gestohlen wechselt die Vespa von Bernadette ständig ihre Fahrgäste und landet am Schluss genau wieder dort, wo sie herkam: bei einem Café, vor dem Bernadette ihre Vespa ursprünglich abgestellt hatte und sie nun unversehrt am nächsten Tag wiederfindet – ohne zu ahnen, wie viele Kilometer ihr Gefährt in der Nacht zurückgelegt und wie viele verschiedene Menschen, inklusive einer hoch Schwangeren und eines schwer kranken Mannes, es befördert hat.

Dieser bunte Reigen ist liebevoll und mit einem Augenzwinkern inszeniert, verbreitet gute Stimmung und kommt dank seiner vorantreibenden Handlung und stimmungsvoller Bilder ohne Worte aus.

Ein wenig mangelt es dem Film zwar an Originalität und das Ende, bei dem der Kreis der Vespa-Fahrer sich wieder schließt und alles auf Anfang geht, ist bald schon absehbar. Dennoch fühlt man sich auf angenehm unkomplizierte Weise nett unterhalten.