Schneezeit
FBW-Pressetext
Eine entrückte Atmosphäre schafft Regisseur Hannes Burchert mit viel Feingefühl durch das außergewöhnliche Setting von SCHNEEZEIT. Die Hütte im Schnee vermittelt einem Stillleben gleich ein eindringliches Gefühl von Abgeschiedenheit und Stille. Hier spielen sich Vorgänge ab, die sich dem Zuschauer nur langsam erschließen. Die Alltagsbilder des alten Einsiedlers, Holzhacken und Teestunde vermischt mit Bildern seiner biologischen Experimente zur Konservierung des Lebens, werden im Verlauf des Films immer häufiger durch das Auftauchen eines jungen Mannes ergänzt. Alter Ego, Zeitsprung oder Erinnerung...? Die Geschichte lässt viel Raum für eigene Interpretationen, Assoziationen und gedankliche Weiterentwicklungen. Er kommt dabei ganz ohne Dialoge aus. Eine subtile Meditation zum Thema Zeit und Vergänglichkeit mit wundervollen Aufnahmen der stimmungsvollen Eislandschaften.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Hannes Burchert |
Darsteller: | Andreas Thiele; Wilfried Thiele |
Drehbuch: | Jan Oldenburg; Hannes Burchert |
Kamera: | Hannes Burchert |
Schnitt: | Hannes Burchert |
Musik: | Joe Zawinul; Robert Schumann |
Webseite: | schneezeit.com; |
Länge: | 14 Minuten |
Produktion: | Hannes Burchert |
Jury-Begründung
Ein Kurzfilm über Zeit, erzählt ohne Dialoge. Keine leichte Aufgabe. Regisseur Hannes Burchert hat sie ausgezeichnet gelöst. In einer schier endlosen Schneelandschaft, in der die Zeit stehen geblieben scheint, folgt der Zuschauer der Arbeit und dem Alltag eines Biologen, der Überlebensexperimente mit Käfern macht. Wenngleich man dem Kurzfilm auch allzu große Interpretationsspielräume vorwerfen kann, so kann man diesen Spielraum auch als poetischen Raum zulassen, in den sich der Zuschauer beim Betrachten begibt.Die Arbeits- und Lebenswelt des alten Mannes und seines jungen Pendants lassen sich nicht final klären und genau in dieser Offenheit liegt der Reiz des Kurzfilms: Er ist ein verfilmtes Stillleben, regt an, sich über das eigene Dasein, Stillstand und ewigen Fortgang Gedanken zu machen. Scheint es in der Schneelandschaft keine Veränderungen zu geben, die Spanne eines Menschlebens gleichsam ein Stillstand zu sein, sieht man an den beiden Protagonisten, dass das individuelle Leben natürlich weiter geht.
Wohin es führt, was der Sinn des Daseins ist? Diese Frage kann und will der Film nicht klären, aber zur Reflexion darüber anregen.