Schneeland
Filminfos
Gattung: | Melodram |
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Regie: | Hans W. Geissendörfer |
Drehbuch: | Hans W. Geissendörfer |
Buchvorlage: | Elisabeth Rynell |
Weblinks: | ; |
Länge: | 142 Minuten |
Kinostart: | 20.01.2005 |
Verleih: | Kinowelt |
Produktion: | Geißendörfer Film- & Fernsehproduktion KG, WDR |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Lang braucht der Zuschauer, um in die auf zwei Erzählebenen angesiedelte Geschichte richtig einsteigen zu können. Dies wird noch dadurch erschwert, daß in den einsamen Gehöften Lapplands die Zeit scheinbar stehengeblieben ist und ihr Interieur sich bis heute kaum verändert hat.Die Romanvorlage der schwedischen Autorin Elisabeth Rynell fasziniert gerade durch die Verbindung von zwei dramatischen Frauenschicksalen von heute und früher. Eine junge Frau verliert ihren Mann, will ihm in den Tod folgen und wird durch das Aufeinandertreffen mit dem tragischen Schicksal einer anderen Frau zu neuem Lebensmut geführt.
Eine ganz entscheidende Rolle bei diesem Stoff spielt die archaische Landschaft Lapplands, die dem Geschehen seinen unverwechselbaren Charakter verleiht. Kamerameister Hans-Günther Bücking zauberte unglaublich schöne Bilder, die fern aller touristischen Kitschigkeit liegen und die ganz wichtige Atmosphäre für viele der zentralen Szenen des Films bilden.
Ein glänzendes Drehbuch vermittelt glaubhaft die Parallele der beiden Frauenleben und deren Gefühlsverwandtschaft. Das harte Spiel um Schuld und Sühne, Sex und Brutalität und gnadenloses Alltagsleben werden in einer Form vorgeführt, die dem Zuschauer alles abverlangen, aber ohne jegliche Spekulation auch dramaturgisch notwendig erscheinen. Nie kommt falsche Symbolik ins Spiel.
Hans W. Geißendörfer inszenierte mit großer Sicherheit. Ihm stand ein erstklassiges Ensemble an Darstellern zu Verfügung, die im wahrsten Sinne des Wortes ihr Bestes geben. Der Film steht und fällt aber mit der überragenden Julia Jentsch, die allen Szenen ihren Stempel aufdrückt.
145 lange Minuten läßt sich der Film Zeit für seine Entwicklung und die braucht er auch. Entsprechend ist der Erzählrhythmus, der die wichtigen Szenen voll – aber manchmal auch bis an die Grenze der Belastbarkeit – ausspielen läßt. Die Montage und die behutsam eingesetzte Musik entsprechen dem hohen Anspruch des Films.