Schneckenkünstler
FBW-Pressetext
Die Schnecke sieht die vielen kleinen Farbtöpfe auf einem weißen Blatt Papier liegen – und hat eine tolle Idee. Das wäre doch so schön, einfach durch die Farbe durchzufahren und dann den Klecks mit sich zu tragen, über die ganze Fläche. Und es wäre noch viel schöner, wenn die anderen Schnecken mitmachen. Dann könnte man auch zusammen ausprobieren, was passiert, wenn man Farben miteinander vermischt. Oder wenn Regentropfen die Farben verdünnen. Der knapp achtminütige Kurzanimationsfilm SCHNECKENKÜNSTLER in der Regie von Manuela Vladi? Maštruko vermittelt die Grundlagen der Farbenlehre auf spielerische und auch für die jüngsten Zuschauenden verständliche Weise. Unterlegt von einer heiteren Xylophon-Musik entsteht so auf spielerische Weise ein herrlich buntes Farbenspiel, in dem die einzelnen Sequenzen abwechslungsreich und mit erzählerischer Ruhe gestaltet werden. Ein idealer Kurzfilm, um Kindern einen spielerischen und zur Kreativität anregenden Einstieg in die Welt der Farben zu bereiten.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kinderfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Manuela Vladić Maštruko |
Drehbuch: | Manuela Vladić Maštruko |
Schnitt: | Manuela Vladic-Mastruko |
Musik: | Šimun Matišić |
Länge: | 7 Minuten |
Produktion: | Zagreb Film |
Jury-Begründung
Nach nur sieben Minuten sind im Kurzfilm von Manuela Vladic Mastruko aus drei strichgezeichneten Schecken und drei Farbkleksen die ganze Farbpalette des Regenbogens sowie florale und abstrakte Farbbilder entstanden. Hinzu werden dabei noch Fragen zum Künstlersein und zur Inspiration anderer durch Kunst durchlaufen.Eine Schnecke entdeckt, dass das Durchgleiten eines Farbfeldes eine farbige Spur nach sich zieht. Ein Erzählprinzip, das mit den Grundfarben Rot, Gelb und Blau wiederholt wird. Durch Überkreuzungen entstehen die Mischfarben Grün, Orange und Lila. Alles unter dem Licht der – wie die Schnecken einfach mit schwarzen Linien gezeichneten – Sonne. Diese Farbspiele der Schnecke stecken zwei andere Schnecken an, mitzumachen. Als sich eine Wolke vor die Sonne schiebt, verdünnt Regen die Farben und ermöglicht Farbschattierungen von Pastell bis intensiv. Weiterhin reißt die Schecke ihre Mitschnecken beim einfachen Malen mit. So erfindet die Künstlerschnecke schließlich auch Formen zwischen Abstraktion und Konkreten – immer in einfachen, großflächigen Farbbildern demonstriert. Am Ende färbt sich die Künstlerschnecke noch ihr eigenes Schneckenhaus bunt ein.
Mit dieser linearen Dramaturgie – völlig ohne Worte, nur mit passend pointierter, lustig tupfender Xylophonmusik untermalt – durchmisst der Zeichentrick- und Animationsfilm die gesamte kindliche, experimentelle Farbgestaltungspallette vom Einfachen bis ins Aufgefächerte. Gleichzeitig wird die Figur eines Künstlers beleuchtet, der durch seine Findung andere mitbegeistern und experimentell anstecken kann, um dann aber als echter Künstler seine Kunst und Farberfahrung konsequenter weiterzuführen.
Das alles ist mit klaren und einfachen Einfällen steigernd erzählt, sodass sich eine schlüssige, kindgerechte, inspirierende Erzählung ergibt, die man sich durchaus ebenfalls in Form eines bereichernden, pädagogisch unaufdringlichen Kinderbuches vorstellen könnte. Gerne verleiht die Jury dem Film das Prädikat WERTVOLL.