Schlachtenbummel

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat mit 4:1 Stimmen das Prädikat "wertvoll" erteilt.

Der Ausschuss hat vor allem Thema und Intention des Films ausführlich und intensiv debattiert. Die Frage der Friedenserziehung steht nach seinem Urteil im Vordergrund des Films. Ob seine Art, an einem historischen Fall den Krieg, "wie er einmal war", vor Augen zu führen und damit heutige Formen des Krieges gleichsam indirekt zu entlarven, den veränderten Bedingungen der heutigen Kriegsführung gerecht wird, wurde eingehend diskutiert, blieb aber kontrovers. Weitgehende Übereinstimmung bestand jedoch darüber, dass bei der chronologischen Begleitung eines hessischen Infanterieregiments während des ganzen Ersten Weltkrieges ein dichtes, möglicherweise oft zu dichtes Geflecht von Informationen vor dem Zuschauer ausgebreitet wird. Die Fülle von Dokumenten (Zeitungen und Tagebücher, Postkarten und Wochenschau, Annoncen und Fotos), die zahlreichen Zeitzeugen, Teilnehmer des Krieges neben jüngeren Spezialisten für eine einzelne Detailfrage, fordern den Betrachter zu intensiver Mitarbeit heraus. Ob er dabei nicht überfordert wird, hatte der Ausschuss außer acht zu lassen, weil er von einem "um Verständnis bemühten Betrachter" ausgehen muss.

Angesichts der vielen Einzelheiten, die der Ausschuss - jeweils beispielhaft für den ganzen Film - diskutiert hat, können konkrete Einwände und Zustimmungen im einzelnen dahingestellt bleiben. Die Gesamtleistung des Films erschien auch denjenigen bemerkenswert, die mit der Realisation teilweise sich nicht einverstanden erklären konnten.