Schifffahren

Filmplakat: Schifffahren

Kurzbeschreibung

Kapitän Petersen verbringt seine Tage damit, seinen alten Kahn auf Kurs zu halten und beständig zu reparieren, was zerfällt. Ihn und sein Schiff umgibt eine dicke Dieselrußwolke, die es unmöglich macht, den Himmel zu sehen. Eines Tages bekommt Petersen unerwartet Besuch, der sein Leben komplett umkrempelt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Kurzfilm
Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Franka Sachse
Drehbuch:Franka Sachse
Länge:5 Minuten
Produktion: Franka Sachse
Förderer:Hessische Filmförderung

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Kapitän Petersen ist ein erfahrener Seebär, der mit seinem schon reichlich ramponierten Kutter über die Meere schippert – und das ist ehrlich gesagt eine sehr eintönige Angelegenheit. Stets hat der Mann alle Hände damit zu tun, den Kahn vor dem endgültigen Zerfall zu bewahren und man ist geneigt, in ihm einen modernen Sisyphos zu sehen. Bis eines Tages unvermutet ein Rabe seinem Schiff einen Besuch abstattet – und damit die Reise einen ganz anderen Verlauf nimmt.

Mit feinem, reduziertem Strich und zurückhaltender Farbgestaltung erzählt die Filmemacherin Franka Sachse in ihrer Geschichte von der Routine, dem Trübsal des Ewiggleichen und davon, dass manchmal eine unerwartete Begegnung dem Leben eine ganz neue Richtung geben kann – selbst wenn diese auf den ersten Blick wie ein Schiffbruch erscheint.

Der feine und leise Humor und die reduzierte Gestaltung machen den Film zu einer idealen Projektionsfläche für die Gedanken und Assoziationen des Zuschauers, der sehr schnell versteht, dass es hier nicht (nur) um das Schicksal eines grummeligen Kapitäns geht, sondern vielmehr um eine universelle Parabel über das Leben, das Schicksal, die Niederlagen und die Siege, die wir im Laufe der Jahre erfahren. Ein Film, der Mut macht, sich aus bedrückenden Lebenssituationen buchstäblich freizuschwimmen, auch wenn man zuvor kräftig baden gegangen ist.

Aufgrund der künstlerischen Qualitäten sowie der lebensbejahenden und klugen Botschaft, die ohne erhobenen Zeigefinger vorgetragen wird, entschied sich die Jury einstimmig für die Vergabe des Prädikates „wertvoll“.