Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Gabriele Schwarks Filmcollage SCHIFFBRUCH erzählt von der See: von Schiffsuntergängen und lockenden Sirenen, von Häfen, großen Schiffen und von vergangenen Zeiten voller Seebad-Romantik. Video-Stills und Fotokopien von gesunkenen Frachtern und Luxuslinern, Ansichtskarten von Badeorten und überzeichnete Urlaubsfotografien werden in schnellen Schnitten immer wieder neu arrangiert. Mit einem schwungvollen Pinselstrich werden die einzelnen Bildelemente miteinander verknüpft, übermalt und im Rhythmus zur Musik in Bewegung gebracht. Eine lyrische Sehnsuchtsmelodie und eine badende Nackte (mit angemalter Geige in der Hand) locken den Betrachter ins Meer. Das bunte Kaleidoskop von Metaphern rund um die See überrascht durch visuellen Einfallsreichtum und kühne Technik und zeichnet so ein kleines, humorvolles „Sehstück auf Film“. Doch trotz Anerkennung einer interessanten Schnittrhythmik wurde besonders die konventionell erzählte Eingangssequenz des Films als Bruch empfunden und die Vielfalt und Gleichzeitigkeit der Bilder als Überfrachtung, die es manchmal etwas schwer machte, der eigentlichen „Geschichte“ und einer eventuellen zentralen Aussage zu folgen.