Schaulustige #SeikeinGaffer
FBW-Pressetext
Drei junge Erwachsene sind zusammen mit dem Auto unterwegs. Sie sind gut drauf und machen Videos für ihre Social-Media-Kanäle. Plötzlich werden sie mit einem Autounfall konfrontiert, der gerade in ihrer Nähe stattgefunden hat. Feuerwehr und Rettungskräfte sind schon vor Ort. Doch statt den Helfern den Platz zu lassen, den sie brauchen, kommen die drei auf die Idee, diese Situation zu nutzen, um spektakuläre Bilder für ihre Accounts zu sammeln. Denn wo die vielen Klicks locken, lässt man gerne mal Skrupel oder Bedenken hinter sich. In den rund vier Minuten des Kurzfilms von Elena Walter und Emanuel Zander-Fusillo bleibt man als Zuschauer*in konstant an der Handlung dran, denn die Inszenierung ist dank einer souveränen Kameraführung und dynamischer Montage spannend. Auch die Inszenierung der Arbeit der Feuerwehr wird realistisch dargestellt, was den Film für einen Einsatz bei einer jugendlichen Zielgruppe empfiehlt. Denn gerade das überraschende und schockierende Ende kann demonstrieren wie wichtig es ist, nach einem Unfall nicht zu gaffen und den Rettern ihre Arbeit nicht noch zu erschweren. Ein Präventionsfilm, der definitiv zu Diskussionen anregt und seine wichtige Botschaft auf filmisch überaus gelungene Weise vermitteln kann.Filminfos
Gattung: | Drama; Spielfilm; Kurzfilm |
---|---|
Regie: | Elena Walter |
Darsteller: | Leon Hoga; Alice Zikeli; Benjamin Werner |
Drehbuch: | Elena Walter; Emanuel Zander-Fusillo |
Kamera: | Emanuel Zander-Fusillo |
Schnitt: | Elena Walter; Emanuel Zander-Fusillo |
Musik: | Paul |
Länge: | 5 Minuten |
Produktion: | Blickfänger GbR / Elena Walter & Emanuel Zander-Fusillo |
Jury-Begründung
Drei junge Leute sind bei bester Laune im Auto unterwegs. Als sie bei einem brennenden Auto vorbeikommen und die Feuerwehr dabei bereits im Einsatz ist, halten sie an und nähern sich dem Verkehrsunfall. Immer mehr behindern sie dabei auch die Arbeit der Feuerwehrleute. Mit einer Mischung aus Neugierde und Sensationslust filmen sie mit einem Handy und steigern sich dabei mehr und mehr in ein voyeuristisches Spiel, das sie auch noch stolz im Internet verbreiten. Bis sie dann eine schreckliche Entdeckung machen.Ein Präventionsfilm gegen die grassierende Sensationslust von Autofahrern, die als voyeuristische Zeugen mit ihren Kameras auch noch das Leid anderer Menschen im Internet voller Stolz verbreiten. Fast dokumentarisch geht der Film in den Details vor. Auch aufgrund der beratenden Mitarbeit von Polizei und Feuerwehr, die das Fundament für die Recherche der Filmemacher bilden, ist dieser Film mit seinen schonungslos eindrücklichen Bildern ein Appell an die Vernunft für alle Verkehrsteilnehmer. Dazu ist der Film mit seiner guten Kamera souverän inszeniert und auch das Spiel der Protagonisten konnte die Jury überzeugen. Aufgrund seiner dramaturgischen Prägnanz, seiner auf den Punkt vermittelten Botschaft und der filmischen Inszenierung zeichnet die Jury den Präventionsfilm mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ aus.