Schattenwelten

Kurzbeschreibung

Schatten im Wandel der Zeit
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Experimentalfilm; Kurzfilm
Regie:Thomas Kutschker
Drehbuch:Thomas Kutschker
Webseite:filmischesberlin.de;
Länge:15 Minuten
Produktion: Thomas Kutschker
Förderer:MBB; Filmbüro Bremen; Filmstiftung NRW

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Das schwierige Unterfangen, Schatten ins Bild zu setzen, steht im Film Schattenwelten im Mittelpunkt. Dem Regisseur ist das schwierige Unterfangen gelungen, einen Kurzfilm ausschließlich dem Thema “Schatten” zu widmen. Dabei verfolgt er chronologisch konsequent den Weg von der Mythologie der alten Ägypter bis zu Wissenschaft und Forschung der Gegenwart. Der Film beansprucht die vollste Aufmerksamkeit des Zuschauers, gilt es doch, nicht nur die Bilder zu entziffern, zu deuten und auf sich wirken zu lassen, sondern parallel auch einen anspruchsvollen Text, der ebenso für sich stehen könnte, aufzunehmen und in Bezug zu setzen.

Der Autor des Films, der sich lange mit diesem Werk und seiner Entstehung beschäftigt hat, präsentiert sein Ergebnis so komplex, dass es auch für geübte Zuschauer eine Herausforderung ist, allen Eindrücken und Informationen des Films adäquat zu folgen.

Die Sprechtechnik, den Text akzentuiert zu flüstern, führt zu Irritationen und unangenehmen Effekten, da die Zischlaute beim Flüstern überbetont klingen. Die zahlreichen Informationen und feuilletonistischen Einlassungen des Textes lenken vom Bild ab und erzeugen eine ambivalente Haltung beim Zuschauer.

Zurück bleibt ein Bedauern, den Film beim einmaligen Sehen in seiner hochkomplexen Form nicht restlos erfassen zu können. Da es sich um ein monografisches Herangehen handelt, setzt er ein starkes Interesse des Zuschauers voraus. Wenn dieses Interesse fehlt, verfehlt der Film auch weitgehend seine Wirkung, denn er schafft es nicht, den Zuschauer dauerhaft zu faszinieren, sondern setzt eine intellektuelle Auseinandersetzung mit seinem Thema voraus.

Die Bildwelten des Films erscheinen dem Betrachter nicht so klar strukturiert, wie der Autor dies offenbar beabsichtigte. Der Eindruck des Films bleibt dennoch nachhaltig und mag bei manchem Betrachter weiteres Interesse am Thema auslösen. Die Bilder wirken neu und sind als Filmessay oder in musealer Umgebung vorstellbar.

Die FBW-Jury war sich einig, dass handwerkliche und künstlerische Sorgfalt den Film prägen.