Schattenbox
FBW-Pressetext
Am Anfang ist da eine Schachtel. Eine junge Frau öffnet sie und es offenbart sich ihr Innerstes. Ängste, Träume, die Suche nach dem Ich, alles versteckt sich, zeigt sich, wandelt sich. Das Innere wird nach außen gekehrt. Die Schachtel schließt sich wieder. In ihrer grafischen Zeichnung spielt Regisseurin Moana Vonstadl mit Formen, Licht und Schatten. Das zentrale Thema der Suche nach sich selbst setzt sie in poetischen und symbolischen Bildern um und unterlegt es mit einer Musik, die fast hypnotisierend wirkt. Poetisch, sinnlich und wunderschön.
Filminfos
| Gattung: | Animationsfilm; Kurzfilm |
|---|---|
| Regie: | Moana Vonstadl |
| Drehbuch: | Moana Vonstadl |
| Musik: | Otto of Korridor |
| Länge: | 5 Minuten |
| Verleih: | Kurzfilmtage Oberhausen |
| Produktion: | Moana Vonstadl |
Jury-Begründung
Moana Vonstadls handgezeichneter Animationsfilm erinnert in seiner poetischen Kraft an die Arbeit „I know you“ ihrer Künstler-Kollegin Gudrun Krebitz.Mit schwarzer Tinte und feinem Strich bringt sie symbolische, sich stetig wandelnde Bilderwelten in einen intuitiven hypnotischen Fluss. Untermalt mit melodischem Flüsterton und einer melancholischen, musikalischen Schleife, entwickelt das Film-Poem einen fast magischen Sog. Umgehend gerät der Betrachter in die phantasievolle Welt ferner Schatten-Reiche.
Im Mittelpunkt steht eine Identitätssuche, die sich traumgleich von einem Bild zum nächsten bewegt. Eine Figur baut sich eine schwarze Box, die Zufluchtsort für ihren Schatten wird. Auf der Suche nach ihm nimmt sie allerlei phantastische Gestalten an: manifestiert sich z.B. in einem Vogelkleid, schaut aus einem Auge heraus oder verliert sich als Schwimmer im Schlund eines riesigen Sägezahn-Fischmauls. Zu guter Letzt begegnet sie ihm dann doch noch und „flüstert“ ihm quer über die Bildfläche in zarten Lettern die Worte „I would like to take you with me“ ins Ohr und der Schattern neigt sich ihr in adäquater Position zu. Artifiziell und phantasievoll wird in SCHATTENBOX eine vielschichtige Filmsprache entwickelt, in der sich Stimmungen und Malereien zu einer einnehmend erzählten kleinen Geschichte verweben, die die Jury überzeugte.