Schatten der Vergangenheit

Kinostart: 20.02.92
1991
Filmplakat: Schatten der Vergangenheit

Kurzbeschreibung

Eine Frau hat ihr Gedächtnis verloren. Die Hinrichtung eines Mörders und ihre Ähnlichkeit mit einer Frau, die ermordet wurde, veranlassen einen Hypnotiseur zu einem teuflischen Spiel.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Psychothriller
Regie:Kenneth Branagh
Darsteller:Kenneth Branagh; Robin Williams; Andy Garcia; Emma Thompson
Drehbuch:Scott Frank
Kamera:Matthew F. Leonetti
Schnitt:Peter E. Berger
Musik:Patrick Doyle
Länge:108 Minuten
Kinostart:20.02.1992
Verleih:Universal
Produktion: Paramount Pictures Corporation, Paramount Pictures Corporation, New York, N.Y.
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Schatten der Vergangenheit werden wach und legen sich übermächtig auf ein Liebespaar, das sich nur unter Aufbietung aller Drehbuchlist und inszenatorischer Raffinesse aus der tückischen Verstrickung zu lösen vermag. Die Voraussetzung für einen Kinothriller comme il faut sind damit gegeben, und Kenneth Branagh nutzte die Chance, als Regisseur und Hauptdarsteller zugleich aus diesem Stoff einen unterhaltungsfilm zu machen, dem man die Qualität eines "Renners" voraussagen darf.

In bester Hitchcock-Manier entwickelt sich die sehr gewagte, dennoch nicht unglaubwürdige Story zu einer Sammlung von Horror-Elementen, die mit bestechendem künstlerischen Kalkül eingesetzt werden. Schon im Vorspann wird mit verblüffender Verkürzung die gesamte Vorgeschichte abgehandelt. Dass die nicht leicht nachzuvollziehende Handlung einige Probleme ungeklärt lässt, stört den Betrachter kaum, Langeweile kommt niemals auf, das Genre funktioniert.

Es gelingt der Regie, die beiden mit einem Abstand von 40 Jahren existierenden Handlungsebenen strikt voneinander abzusetzen. Die Schwarzweiß-Szenen von 1949 entsprechen in Darstellung und Ausstattung dem Filmstil jener Zeit. Dass sich die Mordwaffe, eine Schere, nicht nur wie ein Running-Gag durch die Handlung zeiht, sondern sich geradezu zu einem Element der bildenden Kunst und wesentlichen Ausstattungssymbol entwickelt, darf als Indiz für die sorgfältige motivliche Durchkomposition des Films gewertet werden.

Das makabre Spiel endet in einer mörderischen Auseinandersetzung, der der skrupellose Drahtzieher themagerehct zum Opfer fällt, von riesigen Scheren durchbohrt. Allerdings bleibt damit auch die Identifizierung der schönen Unbekannten auf der Strecke.