FBW-Pressetext

Regisseur René Lange nahm Die Verwandlung als Inspiration für eine schöne, subtile Hommage an Franz Kafka. Eine holzschnitthaft wirkende Animation in Grau- und Schwarztönen, rhythmisch pointiert, musikalisch-tonlich verfremdet passt bestens zu der Zeit und der wohl bekanntesten Transformation. Der Autor an der Schreibmaschine, aus der überdimensionale Käferbeine herauswachsen und schließlich die Parabel „schreiben“, sie gebären und zu ihr werden. Samsa ist eine sowohl schlüssige filmische Adaption als auch eine geistig anregende Reflexion - formal faszinierend.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:René Lange
Drehbuch:René Lange
Länge:4 Minuten
Verleih:Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg, René Lange

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

„Als Gregors Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt... Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kläglich dünnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen“. Mit diesen Sätzen beginnt Franz Kafkas wohl berühmteste Erzählung „Die Verwandlung“.

René Lange nahm sie als Inspiration für eine schöne subtile Hommage an den Dichter. Eine holzschnitthaft wirkende Animation in Grau- und Schwarztönen, rhythmisch pointiert, musikalisch-tonlich verfremdet. Der Autor an der Schreibmaschine, aus der krakenähnliche Fortsätze herauswachsen und -wuchern und schließlich die Parabel „schreiben“.

Der Kopf des Dichters oder das Autoren-Ich transformiert anschließend zum Monstrum. „Was ist mit mir geschehen? Dachte er. Es war kein Traum.“

Samsa – eine sowohl schlüssige filmische Adaption als auch geistig anregende Reflexion. Formal faszinierend.