Saka sy Vorona – Katze und Vogel
FBW-Pressetext
Nichts ahnend flattert ein kleiner weißer Spatz glücklich in seiner pechschwarzen Welt, als urplötzlich eine weiße Wand auftaucht. Platsch! Voll auf den Schnabel. Das hat wehgetan und sogleich fällt der Piepmatz zu Boden. Fortan existiert neben der pechschwarzen Welt auch eine perlweiße Welt und die ist sogar bewohnt. Eine neugierige schwarze Katze beäugt den Vogel interessiert. Statt einer natürlichen Feindschaft werden Katze und Vogel aber schnell Freunde, die sich gegenseitig im Schwarz und Weiß besuchen, herumtollen, spielen und ausgelassen toben. Es kommt, wie es kommen muss und die strengen Grenzen zwischen Schwarz und Weiß verschwimmen immer weiter. In einer liebevoll gestalteten Legetechnik animiert Franka Sachse die Freundschaft zweier Gegensätze mit Witz und ganz viel Charme. Schnell wird das Spiel von Katze und Vogel so zu einem bunten Blumenstrauß, der die Eintönigkeit der Welt in Schwarz und Weiß vergessen lässt. Selbst unüberwindbare Grenzen und Gegensätze können eine Freundschaft nicht verhindern. Ein wunderschöner Kinderfilm für Klein und Groß, für Katze und Vogel.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kinderfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Franka Sachse |
Drehbuch: | Franka Sachse |
Kamera: | (Animation) Franka Sachse; Aline Helmcke |
Schnitt: | Franka Sachse |
Musik: | Andreas Kuch |
Webseite: | uli-seis.de; |
Jugend Filmjury: | Lesen Sie auch, was die Jugend Filmjury zu diesem Film sagt... |
Länge: | 7 Minuten |
Verleih: | Kurzfilm Agentur Hamburg |
Produktion: | Ulrich Seis Mediengestaltung Ulrich Seis |
FSK: | 0 |
Förderer: | BKM; MDM; Kulturstiftung Sachsen |
Jury-Begründung
In Franka Sachses animierten Kurzfilm gibt es zwei Welten: eine schwarze und eine weiße. In der Weißen lebt eine schwarze Katze, in der Schwarzen ein weißer Vogel. Die beiden Welten sind voneinander getrennt, und erst im Laufe des Films lernen die beiden Tiere, dass die Grenze nicht so undurchlässig ist, wie es zuerst scheint. Da will nämlich der weiße Vogel in die weiße Welt fliegen, doch die Trennlinie zwischen beiden wirkt wie ein Mauer, an die der Vogel mit einem Klatschgeräusch anstößt, um dann langsam auf den Boden zu rutschen.Ein grafisches Konzept (die Teilung der Bildfläche in eine schwarzweiße und eine weißschwarze Hälfte) wird hier für einen dramaturgischen Überraschungseffekt genutzt, und dies ist eine raffinierte Gestaltungsidee – gerade weil jedes Kind sie sofort versteht. Vogel und Katze sind sich hier nicht feindlich gesinnt. Es geht nicht darum, dass die Katze den Vogel den Erwartungen entsprechend töten und fressen möchte. Sie fährt zwar einmal drohend ihre Krallen aus, aber eigentlich sind beide Tiere neugierig aufeinander und sie versuchen, die Barriere zu überwinden.
Der Film ist in einer minimalistischen Legetechnik animiert, und der Reiz besteht darin, dass Franka Sachse ihr Konzept konsequent zu Ende gedacht hat. Wenn die Tiere schließlich in die anderen Welten wechseln, dann sind dort ihre Körper (weiß auf weiß und schwarz auf schwarz) unsichtbar, denn es gibt keine Schattierungen. Nur ihre Augen sind als die einzigen Gesichtsteile in den kontrastierenden Farben gestaltet und schweben deshalb scheinbar auf den Flächen. Auch dies ist ein überraschender Effekt – sowohl für Kinder wie auch für Erwachsene.
Es ist erstaunlich, mit wie viel Einfallsreichtum und Witz Franka Sachse diese nur scheinbar so simple Fabel von zwei Tieren, die sich darum bemühen, zueinander zukommen, gestaltet hat. Und so bilden hier der humanistische Inhalt („Können wir gemeinsame Schnittmengen finden?“ fragt die Regisseurin) und die radikal reduzierte Form eine künstlerisch überzeugende Einheit. Im Anschluss an eine spannende Diskussion vergibt die Jury gerne das Prädikat BESONDERS WERTVOLL.