Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Dieser bösartige kleine Film wählt die große Kinoform und vermag sie überraschend gut zu füllen. Er bedient sich der Ästhetik des Werbe-Spots, um die Konsumwelt optisch sinnlich als Augenschmaus zu inszenieren, zugleich aber einen Blick hinter die Fassaden zu werfen und die High-Tech-Küche als fiktives Hexenlabor und Ort alltäglichen Terrors zu entlarven. Der Zeitraffer zeigt das Tempo des gehetzten Lebens einer Mutter und Hausfrau und überdreht es gewollt. Verzerrungen durch ungewöhnliche Kamerastandpuntke und perspektivische Verschiebungen sind mit Bedacht gewählt, unterstützt auch durch die Lichtführung, und schaffen eine unwirklich realistische Atmosphäre. Zugleich zeigen sie augenzwinkernd, dass diese Abrechnung mit weiblicher Unterdrückung nicht allzu ernst genommen werden will.
